Ernährung und Gesundheit beim Hund

Blutspenden retten Hundeleben

Blutspende beim Hund
Die gespendete Blutmenge wird vom tierischen Organismus rasch wieder ausgeglichen. Foto: © Felizitas Steindl / Vetmeduni Vienna

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Bluttransfusionen gibt es nicht nur in der Humanmedizin. Auch Tiere benötigen mitunter eine Blutspende von ihren Artgenossen. An der Veterinärmedizinischen Universität Wien gibt es seit mehr als zehn Jahren eine Blutbank für Hundeblut. Aber auch Katzen können für akute Notfälle Blut spenden.

Blutverlust kann lebensbedrohlich sein

Blut ist ein lebenswichtiger Bestandteil des Organismus und lässt sich kaum künstlich herstellen. Blut kann aber innerhalb einer Spezies transferiert werden. Jeder Hund kann im Laufe seines Lebens einmal eine Blutspende benötigen. Gründe für eine Bluttransfusion bei Hunden sind meist schwere Unfälle und große Operationen. Ebenso können bestimmte Krebserkrankungen, schwere Infektionskrankheiten oder Blutgerinnungsstörungen durch Vergiftungen mit Rattengift eine Bluttransfusion erforderlich machen.

Blut ist nicht gleich Blut

Wie beim Menschen gibt es auch bei Tieren verschiedene Blutgruppen. Blut wird aufgrund unterschiedlicher Oberflächenproteine an den roten Blutkörperchen in verschiedene Blutgruppen eingeteilt. Beim Hund sind mehr als 12 verschiedene Blutgruppensysteme beschrieben, wobei in der Praxis vor allem auf die Blutgruppen DEA 1.1 positiv oder DEA 1.1 negativ getestet wird. Die Transfusion einer unpassenden Blutgruppe kann für Tiere tödliche Folgen haben, beispielsweise dann, wenn eine Katze mit Blutgruppe B das Blut der Blutgruppe A erhält.

Blutspende kann Leben retten

Blut ist nur begrenzte Zeit haltbar. Es muss kontinuierlich von geeigneten Spendertieren entnommen, in seine Bestandteile zerlegt und gelagert werden. Nur mit einer großen Anzahl an freiwilligen Spendertieren kann in der Notfallmedizin eine lückenlose Versorgung mit Blutkonserven gewährleistet werden.

An der Vetmeduni Vienna können Hundebesitzer mit ihren Tieren regelmäßig oder nach Bedarf Blut spenden. Pro Spendertier wird maximal zwei bis vier Mal im Jahr eine Blutspende entnommen. In der Regel werden Hunden etwa 450 Milliliter Blut abgenommen. Die Entnahme dauert etwa 15 Minuten. Hunde sollten ein Körpergewicht von mindestens 25 Kilogramm haben, zwischen ein und acht Jahren alt und selbst klinisch gesund sein. Nur dann kommen sie als Spendertier in Frage. Für die meisten Hunde bedeutet eine Blutspende keinen großen Stress. Sollte eine Blutentnahme aber zu viel Angst und Stress bei einem Tier auslösen, kommt es als Spender nicht in Frage.

Blutspende als Gesundenuntersuchung

Mit einer Blutspende kann Ihr Hund nicht nur einem anderen Vierbeiner das Leben retten. Ist Ihr Hund als Spendertier registriert, bekommt er einen persönlichen Blutspendeausweis, der im Notfall auch Ihrem Liebling das Leben retten kann. Bei jeder Spende wird der Hund zudem tierärztlich untersucht und seine Blutwerte werden regelmäßig kontrolliert. Dadurch können Infektionserkrankungen, Blutparasiten und andere Störungen im blutbildenden System, aber auch in den Nieren oder der Leber frühzeitig erkannt werden.

Schadet Blutspenden meinem Hund?

„Blut zu spenden, schadet den Tieren nicht. Die gespendete Blutmenge kann vom Organismus schnell wieder ausgeglichen werden“, so die Spezialistin für interne Medizin bei Kleintieren und Blutbank-Koordinatorin, Nicole Luckschander-Zeller. „Wir achten besonders darauf, dass sich die Spendertiere bei uns wohlfühlen. Im Anschluss an jede Blutspende gibt es deshalb auch eine kleine Stärkung.“

Hunde- und Katzenblut finden nicht nur als Vollblut Verwendung. Die Einzelbestandteile, wie Plasma oder Erythrozytenkonzentrate, werden ebenso gelagert und bei Bedarf eingesetzt.

Blutspendende Tiere retten Artgenossen das Leben. An der Abteilung für Interne Medizin Kleintiere können Termine für Blutspenden bei Hund und Katze vereinbart werden.

Informationen: Vetmeduni Vienna

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