Ernährung und Gesundheit beim Hund
Demenz bei Hunden – was Tierhalter tun können
Unsere Vierbeiner, egal ob Hund oder Katze, werden aufgrund der guten medizinischen Betreuung immer älter. Dies kann jedoch in einigen Fällen dazu führen, dass die Tiere irgendwann dement werden, also unter einer kognitiven Dysfunktion, kurz CDS leiden. Was kann man als Halter dagegen tun und wie geht man mit seinem Haustier um?
Symptome einer Demenz oft schwer zu deuten
Die Symptome einer Demenz sind für den Tierhalter in vielen Fällen schwer zu deuten. Es kann vorkommen, dass der ansonsten sehr verschmuste Hund das Interesse an seinem Halter und an Streicheleinheiten verliert. Vielfach wirkt es so, als wenn das Tier seinen Menschen nicht mehr erkennen würde. Für den betroffenen Hundehalter ist diese Erfahrung meist schmerzlich.
Der demente Hund wirkt in den meisten Fällen orientierungslos. Dies bedeutet selbst in einer ihm vertrauten Umgebung scheint er ziellos herumzuirren. Nicht selten kommt es vor, dass der Hund minutenlang vor einer Tür verharrt und starr vor sich hinstarrt. Es kann aber auch passieren, dass der Hund plötzlich nicht mehr stubenrein ist oder grundlos beginnt heftig zu bellen. Dinge, die er kennt und bisher auch geliebt hat, machen ihm Angst. Der betroffene Hund wirkt plötzlich ängstlich und schreckhaft, wiederholt - wie unter Zwang - sinnlose Handlungen oder beknabbert und beleckt sich fortwährend.
Wie kann die Krankheit diagnostiziert werden?
Die meisten der genannten Symptome sind unspezifisch und könnten auch auf ein anderes Problem hindeuten. Bevor also die Diagnose kognitive Dysfunktion (CDS) gestellt werden kann, müssen andere organische Erkrankungen im Vorfeld ausgeschlossen werden. Meist kann dies im Rahmen einer Altersvorsorge-Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen. Bei einer solchen Untersuchung wird der Fokus auf die Sinnesorgane des Hundes gelegt, da deren Beeinträchtigung Ursache für Orientierungslosigkeit sein kann. Eine plötzlich auftretende Stubenunreinheit kann aber auch bei Erkrankungen der Blase oder Nieren sowie bei Diabetes Mellitus auftreten. Aufgrund der vielen unspezifischen Symptome ist eine sorgfältige Anamnese und eine umfassende klinische Untersuchung durch den Tierarzt notwendig.
Die Anzeichen für eine kognitive Dysfunktion
Demenz ist auch bei Tieren eine altersbedingte Krankheit. Meist kommt sie schleichend. Hunde können etwa ab dem 9. Lebensjahr erste Symptome zeigen. Abhängig von Größe, Rasse und Gewicht des Hundes können erste Anzeichen auch früher oder später auftreten, weshalb die Erkrankung sehr individuell zu beurteilen ist. Folgende Anzeichen können auf eine Altersdemenz hindeuten:
- Veränderung der Interaktionen
- Veränderung des Schlaf-Wach-Rhythmus
- Vermehrte Orientierungslosigkeit auch in bekannter Umgebung
- Intensives Bellen oder Miauen auch ohne Grund
- Nicht mehr sauber und stubenrein
- Veränderung der Aktivitäten
- Rastlosigkeit
- Verstärkter Appetit (Betteln nach Futter) oder auch Appetitlosigkeit
- Antriebslosigkeit und Depressionen
Vielfach sehen und hören betroffene Tiere auch schlechter und wirken durch ihre verzögerten Reaktionen mit einem Mal sehr eigenwillig. Sicherlich sind viele der genannten Veränderungen auch beim normalen Alterungsprozess zu erkennen, sodass es nicht zwangsläufig eine Demenz sein muss. Siehe auch: Der richtige Umgang mit alten und kranken Hunden
Was passiert bei einer kognitiven Dysfunktion?
Es handelt sich um eine fortschreitende degenerative Veränderung des Gehirns, die durchaus mit der Demenz beim Menschen verglichen werden kann. Es kommt dabei zu Ablagerungen, den sogenannten Plaques im Gehirn, was zu einer Einschränkung der kognitiven Fähigkeiten bei Hund und Katze führen kann. Ähnlich wie beim Menschen geht man davon aus, dass ein zu wenig an geistiger Aktivität und Förderung der Entwicklung bei Hunden und Katzen zu der Krankheit führt. Bisher gibt es wenig Forschungsergebnisse zur Altersdemenz bei Hunden und Katzen. Bedingt durch die höheren Lebenserwartungen sind Wissenschaftler hier jedoch gefordert, diese Erkrankung weiter zu erforschen und nach geeigneten Hilfen zu suchen.
Schimpfen nützt nichts
Nicht selten kommt es vor, dass Tierhalter mit ihrem Tier schimpfen, da sie die Verhaltensweisen so nicht nachvollziehen können und sie sich auch nicht vorstellen können, dass ihr geliebtes Tier erkrankt ist. Als Tierhalter muss man sich klarmachen, ist das Tier an Demenz erkrankt, dann nützt schimpfen nichts, denn das Tier wird es später nicht mehr wissen.
Wie sieht eine Therapie bei Demenz aus?
Damit die Erkrankung erfolgreich behandelt werden kann, ist eine frühe Diagnose extrem wichtig. Sobald ältere Tiere die oben erwähnten Symptome vermehrt zeigen, sollte man seinen Tierarzt aufsuchen und um eine Untersuchung bitten. Der Therapie sind jedoch Grenzen gesetzt, heilbar ist die Altersdemenz nicht. Der Krankheitsverlauf kann jedoch mit speziellen Arzneimitteln abgemildert werden. Als mögliche Begleittherapie kann auch eigens für Hunde hergestelltes CBD-Öl verabreicht werden. CBD-Produkte für Tiere sind noch nicht lange am Markt, es wurden aber laut CBDsFinest.de bisher gute Erfahrungen damit gemacht. Der Hundehalter kann eine Behandlung unterstützen, indem das Futter speziell auf ältere Tiere abgestimmt wird. Ebenso wirkt sich ausreichend Bewegung und leichtes, nicht überforderndes mentales Training positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Stress sollte in jedem Fall vermieden werden. Ein Tier mit Demenz benötigt einen fest strukturierten Tagesablauf, damit sich seine Orientierungslosigkeit nicht weiter verstärkt. Wichtig sind dabei viele kleine Spaziergänge über den Tag verteilt und keine größeren Veränderungen im häuslichen Umfeld.
Zusammenfassung
Für viele Tierhalter mag es im ersten Moment ein Schock sein, wenn das Tier plötzlich Dinge nicht mehr beherrscht und immer öfter orientierungslos wirkt. Der Weg zum Tierarzt ist bei den ersten Symptomen unerlässlich, denn dieser kann nach sorgfältiger klinischer Untersuchung die richtige Diagnose stellen. Wie beim Menschen ist die Alterskrankheit nicht heilbar. Mit speziellen Medikamenten lassen sich die Symptome jedoch abschwächen und der Krankheitsverlauf verzögern.
Informationen: BfT, Peta
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