Ernährung und Gesundheit beim Hund

Zecken beim Hund

Zecken lauern mit Vorliebe im hohen Gras und warten dort so lange, bis ein Wirtstier vorbei kommt. © Foto: obs/Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Zecken lauern mit Vorliebe im hohen Gras und warten dort so lange, bis ein Wirtstier vorbei kommt. © Foto: obs/Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

Anzeige

Kaum ist der Winter überstanden, drängt es uns nach draußen, wir genießen zunehmend ausgedehnte Spaziergänge in der Natur. Aber Vorsicht: auch Zecken beginnen ihre Aktivitäten zu vermehren und suchen Opfer für ihre erste Blutmahlzeit. Und so manche Zecke kommt nicht alleine. Zecken können sowohl beim Hund als auch beim Menschen Krankheiten übertragen. Dazu zählen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die Lyme-Borreliose und die Babesiose.

Eine Infektion findet in der Regel mit dem ersten Stich und Saugakt statt, wobei es viele Stunden bis Tage dauern kann, ehe es zu einer Übertragung von Erregern kommt.

Zeckenarten

Es gibt beim Hund drei wichtige Zeckenarten:

  • Holzbock (Gefahren: Übertragung von Lyme-Borreliose auf Mensch und Hund sowie FSME auf Menschen, Zeckenstichallergie)
  • Braune Hundezecke (Gefahren: Übertragung von Babesiose und Ehrlichiose, Zeckenstichallergie, Zeckenparalyse)
  • und die Auwaldzecke (Gefahren: Übertragung von Babesiose, Zeckenstichallergie, Zeckenparalyse).

Nach einem langen Spaziergang sollte jeder Tierhalter seinen Hund auf Zecken absuchen, und sich selbst gleich mit. Zecken sind winzig, wenn sie den Hund befallen – meist weniger als einen Millimeter groß – wenn sie Blut saugen, schwellen sie an und lassen sich fallen, sobald sie vollgesogen sind. Eine vollgesogene Zecke erreicht die Größe einer Erbse und lässt sich daher beim Streicheln des Hundes leicht ertasten.

Richtige Entfernung einer Zecke

Zecken müssen sehr vorsichtig entfernt werden. Fassen Sie die Zecke mithilfe einer Pinzette oder Zeckenzange zwischen Haut und Zeckenkopf und ziehen Sie die Zecke langsam aber zielstrebig möglichst gerade heraus. Es sollte kein Zeckenteil - z.B. der Kopf - in der Haut verbleiben, da sich dort eine Entzündung oder ein kleiner „Knoten“ bilden kann.

Wichtig ist, dass die Zecke so tief an der Haut wie möglich gefasst und dann heraus gezogen wird, ohne die Zecke zu quetschen.

Die Zecke soll nicht in Panik geraten, da sie sonst ihren Mageninhalt oder Speichel in die Wunde entleeren und dadurch einen Krankheitserreger übertragen kann. Ganz wichtig ist dabei: KEIN Nagellack, Öl oder Ähnliches auf die Zecke träufeln, denn das verursacht Panik bei der Zecke. Lassen Sie sich die Vorgehensweise von Ihrem Tierarzt zeigen. Wenn die Zeckenbissstelle auffällig erscheint, z.B. eine Rötung oder Schwellung erkennen lässt, lassen Sie die Stelle von einem Tierarzt untersuchen.

Zecken haben fast immer immer Saison

Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass infizierte Zecken Kälte und Hitze besser zu überleben scheinen als Zecken, die nicht infiziert sind. In der Schweiz wurde belegt, dass mit dem Borreliose-Erreger befallene Zecken weniger empfindlich auf Wärme und Trockenheit reagieren. Das bedeutet, dass sowohl in kalten als auch in warmen, trockenen Monaten der Anteil riskanter Zecken höher sein kann als es zu diesen Jahreszeiten zu erwarten wäre. In Regionen, in denen mit Erregern infizierte Zecken vorkommen, sollte man deshalb Hunde ganzjährig, also auch in Wintermonaten, mit einem Zeckenschutz behandeln.

Abwehrstoffe gegen Zecken

Hundehalter sollten Ihren Tierarzt um Rat über Abwehrstoffe gegen Zecken fragen. In den letzten Jahren wurden neue Wirkstoffe entwickelt zum Auftragen, für Sprays und Halsbänder. Doch Achtung: Nicht nach dem Motto „viel Hilft viel“ oder „das geht beim Hund, da kann ich es auch bei der Katze einsetzen“. Nicht jedes Mittel hilft gegen jede Zecke, und manche Hundemittel sind tödlich für Katzen. Ihre Tierärztin und Ihr Tierarzt weiß auch, ob Sie in einem der FSME oder Babesiose-Risikogebieten leben, und deshalb besondere Maßnahmen ergreifen sollten, oder ob für Ihren Hund eine Borrelien-Impfung zu empfehlen ist.

Quellen: Pressedienst Bundestierärztekammer, Bundesverband für Tiergesundheit e.V

Anzeige

Zurück