Hundehaltung und Hundeverhalten

Der richtige Umgang mit alten und kranken Hunden

Entpsannte Hundeseniorin
Hundesenioren sind entspannter, © Foto: Bernd Kasper / pixelio.de

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Wenn das Fell ergraut, das Aufstehen schwerer fällt und Kommandos nicht mehr wahrgenommen werden, sind das die ersten Anzeichen, dass der Hund älter wird. Bei manchen - insbesondere größeren - Hunderassen kann dieser Prozess schon früher eintreten, etwa ab dem sechsten Lebensjahr. Das klingt früh, kann aber rassen- und größebedingt tatsächlich der Fall sein.

Achten Sie auf die Signale

Alt werden heißt - beim Menschen wie beim Hund - nicht gleich alt sein und Altern ist auch keine Krankheit. Wenn Sie Ihren Hund gut beobachten und bei ersten Anzeichen für körperliche Beeinträchtigungen medizinischen Rat einholen, können Sie rechtzeitig altersbedingten Krankheiten vorbeugen (Altersbedingte Krankheiten beim Hund). Tierärzte bieten auch regelmäßige Vorsorge-Checks an, die Sie nutzen sollten.

Hat ein Hund ein gewisses Alter erreicht, müssen Sie deutlicher auf seinen Signale und Bedürfnisse achten, als bei einem jungen, fitten Hund. Ähnlich wie bei einem Welpen, braucht auch ein Hundesenior mehr Zuwendung.

Hilfe bei Gelenkproblemen

Viele größere Rassen, wie beispielsweise der Deutsche Schäferhund, Labrador und Golden Retriever, leiden im hohen Alter an Gelenkproblemen und Arthrose. Sie brauchen dann mitunter Unterstützung, um größere Hürden zu bewältigen, weil sie nicht mehr gut springen können. Vorbeugen können Sie den Beschwerden beispielsweise durch weiche Schlafunterlagen und das Laufen und Springen auf weicheren Böden. Für große Entlastung bei Problemen sorgen orthopädische Kissen die sich dem Hundekörper optimal anpassen.

Bei Gelenkprobleme können Sie Ihrem Hundesenior den Alltag auch mit einem Hilfsgeschirr (mit Griffen an den Seiten) erleichtern. Damit können Sie ihren Hund beim Treppensteigen oder Aufstehen stützen. Für kleinere Rassen eignen sich Tragetaschen, -rucksäcke oder Trolleys: Diese schonen auch Ihren Rücken!

Wenn Ihr Hund nicht mehr ins Auto springen kann, kann eine spezielle Hunderampe das Ein- und Aussteigen erleichtern. Die meisten Modelle lassen sich auch zusammenklappen.

Öfter Gassi gehen

Manchmal müssen ältere Hund auch öfter ihr Geschäft verrichten als junge, fitte Hunde. Achten Sie auch hier auf die Signale und gehen Sie öfter nach draußen. Tragen Sie stets Kotbeutel bei sich, wenn auch mal etwas Größeres unkontrolliert abgeht. Sehr alte Hunde können ihren Harndrang nicht mehr so gut kontrollieren. Bei Inkontinenz kann eine Schutzhose helfen, für manche Hundesenioren eigenet sich auch eine Welpentoilette.

Ernährung und Pflege beim älteren Hund

Das Alter bringt oft auch eine Ernährungsumstellung mit sich. Ein Hund, der z.B. früher gerne Knochen gekaut hat, kann mit dem Alter lieber an etwas Weicherem nagen. Oft neigen ältere Hunde auch zu Übergewicht, weil sie sich nicht mehr so viel bewegen, die Verdauung träge und der Stoffwechsel verlangsamt ist. Jedes Kilogramm zuviel begünstigt wiederum Gelenkserkrankungen und andere altersbedingte Krankheiten wie etwa Diabetes. Lassen Sie sich daher bei der altersgerechten Ernährung rassen- und größenspezifisch von Ihrem Tierarzt beraten.

Eine weitere typische Alterserscheinung bei allen Rassen ist der Glanzverlust des Fells und teilweise empfindliche Haut. Regelmäßiges Bürsten fördert die Durchblutung, was die Regeneration unterstützt. Außerdem verhilft es dem Fell zu neuem Glanz.

Routinen beibehalten

Für alte Hunde ist es wichtig, dass die Umgebung und die Aktivitäten weitgehend vertraut bleiben. Halten Sie seinen Ruheplatz so sauber wie bisher und behalten Sie tägliche Routinen weitestgehend bei. Achten Sie auf alle Veränderungen des Körpers und des Verhaltens. Ältere Hunde können zum Beispiel verwirrt wirken, weil sie schlechter hören oder schlechter sehen. Taubheit oder einen beginnende Erblindung kann dazu führen, dass Ihr Hund leicht erschrickt, ängstlich wirkt und Ihre Kommandos ignoriert.

Ältere Hunde sind liebenswerte und treue Gefährten - sie haben keine Flausen mehr im Kopf, müssen nicht mehr die Rangordnung in Frage stellen und wissen, wer das Sagen hat. Wenn Sie auf die Signale Ihres Hundes achten und auf seine Bedürfnisse eingehen, ist das Zusammenleben mit einem älteren Hund stressfrei und von gegenseitiger Anerkennung und Zuwendung geprägt.

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