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Cesar Millans Trainingsmethoden: Strafe und Dominanz
08.03.2017
Wien (OTS)
Im Rahmen seiner Europatournee kommt der bekannte US-Hundetrainer Cesar Millan, der weltweit Millionen Anhänger hat, dieser Tage mit seiner Show nach Wien. Tierschützer warnen jedoch alle Hundebesitzer ausdrücklich vor den Trainingsmethoden des „Hundeflüsterers“: „Millans Trainingsmethoden sind nicht nur völlig veraltet, sondern teilweise auch gewalttätig“, sagt Martina Pluda, Kampagnenleiterin bei Vier Pfoten.
Tauschaktion für gewaltfreies Hundetraining
Moderne Hundetrainer setzen auf völlig andere Schwerpunkte in der Hundeerziehung. So unterstützen Tierschützer die Aktion der bekannten Hundetrainerin und Kynologin Sunny Benett, die 2014 mit dem Bundestierschutzpreis für ihre kritische wissenschaftliche Arbeit zum Thema TV-Hundetraining ausgezeichnet wurde. Benett organisiert die Initiative „Tausche TV-Trainer-Ticket gegen Training“: Gebrauchte Tickets können für ein halbes Jahr nach der Veranstaltung gegen eine Gratis-Trainingsstunde eingelöst werden. Die Gutscheine für Gratis-Training sind online erhältlich: https://www.gewaltfreies-hundetraining.ch/tauschaktion/
„Die Idee von Sunny Benett gefällt uns sehr, weil sie den Menschen eine positive Alternative zu Cesar Millans Methoden bietet“, so Pluda. Über 150 Hunde-Trainerinnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz unterstützen bislang bereits die Tauschaktion.
In Millans Sendungen kann man regelmäßig Hunde sehen, die verunsichert und hochgradig gestresst sind sowie unter ungeheurer psychischer Belastung stehen. Es werden Elektroschockhalsbänder verwendet, die Tiere werden am Halsband gewürgt, bis ihnen die Luft wegbleibt, sie werden getreten. Erwachsene Hunde werden am Nacken gepackt und in die Luft gezerrt, Beschwichtigungssignale werden missachtet.
Strafe, Dominanz, Unterwerfung, Druck und Drohgebärden
„Cesar Millans Methoden beruhen auf Strafe, Dominanz, Unterwerfung, Druck und Drohgebärden“, kritisiert Pluda. „ Dies bringt Hunden lediglich bei, dass der Mensch unberechenbar und potenziell gefährlich ist. Die Mensch-Tier-Beziehung wird dadurch enorm geschädigt.“ Nicht nur das: Einige seiner Methoden verstoßen auch klar gegen das österreichische Tierschutzgesetz: Dem zufolge ist es verboten, einem Tier ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen oder es in schwere Angst zu versetzen.
Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Gewalt in der Hundeerziehung aggressive Hunde hervorbringt. Millans Trainingsmethoden lösen oft erst Aggression aus und sind nicht, wie oftmals dargestellt wird, die Lösung dafür. Nach Meinung von Fachleuten können sie Hunde in schier tickende Zeitbomben verwandeln. Das heißt, sie werden in ihren Reaktionen unberechenbar und sind dadurch schwer in die Gesellschaft zu integrieren.
„Wenn Sie als Hundehalter Unterstützung benötigen, schauen Sie nach einer guten Hundeschule oder einem guten Hundetrainer, die auf einer modernen Basis, d.h. vor allem mit positiver Bestärkung arbeiten und auf die Bedürfnisse des Hundes eingeht“, rät Martina Pluda. „Denn sie ist der Schlüssel zu einer guten Mensch-Tier-Beziehung. Wir sollten Hunden mit Verständnis, Konsequenz und Respekt begegnen und sie auch entsprechend erziehen.“
Mehr Tipps zum Thema „Wie finde ich die richtige Hundeschule“ finden Sie in dieser Infobroschüre.
Infos: Vier Pfoten
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