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Hunde helfen bei Leseschwäche

16.01.2014

Forschungskreis Heimtiere

Labrador mit Teddybär
Hunde sind gute Zuhörer © Foto: Stockvault.net

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Die PISA-Studie liefert seit Jahren wenig berauschende Zahlen, was die Lesekompetenz deutschsprachiger Schüler betrifft. Etwa 20 Prozent der österreichischen Jugendlichen haben Schwierigkeiten beim sinnerfassenden Lesen. Eine Schwäche, die unter anderem auf mangelnde Motivation, ausbleibende Erfolgserlebnisse und das Fehlen von emotionaler und sozialer Stimulierung zurückzuführen ist. Angst und Scham spielen eine weitere Rolle.

Dass Hunde einen positiven Einfluss auf das Lernverhalten von Kindern ausüben, können speziell ausgebildete Pädagogen schon seit Jahren im schulischen Alltag beobachten. Vor allem in den USA ist der Einsatz vom Hunden im Unterricht weit verbreitet. Nun konnte auch in einer ersten Pilotstudie nachgewiesen werden, dass hundegestützte Leseförderung wirkt, berichtet der Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft.

Seit mehreren Jahren nehmen engagierte Lehrkräfte ihre Hunde mit in den Unterricht, um bei den Kindern Kompetenzen wie Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit und Motivation zu fördern. Ein aktuell erfolgreiches pädagogisches Konzept ist der Einsatz der Tiere als sogenannte Lesehunde. Dabei liest ein Schüler dem entsprechend ausgebildeten Hund im Rahmen einer Förderstunde vor.

Dass solche Übungen die Lesefähigkeit tatsächlich verbessern, hat jetzt eine kontrollierte Pilotstudie an der Universität Flensburg in Deutschland ergeben. Die Sonderpädagogin Meike Heyer teilte dabei 16 Schüler der dritten Klassenstufe in vier Gruppen auf. Alle Schüler erhielten über einen Zeitraum von 14 Wochen wöchentliche Förderstunden beim Lesen: In zwei Gruppen wurde mit einem echten Hund gearbeitet, in zwei Kontrollgruppen mit einem Stoffhund. Vor, während und nach der Förderstunde wurden u.a. die Leseleistung, die Lesemotivation und das Lernklima mittels standardisierter Tests erhoben.

„Unsere Untersuchung zeigt, dass der Einsatz eines Hundes die Leseleistung signifikant stärker verbessert als eine konzeptionell identische Förderung mit einem Stoffhund“, sagt Heyer. „Das lag unter anderem daran, dass die Anwesenheit des Tieres Motivation, Selbstkonzept und Emotionen der Schüler, aber auch das Lernklima verbessert.“

Ein Hund entspannt und motiviert, er hört zu und kritisiert nicht. Auch Tiertherapeuten arbeiten mit dieser Erkenntnis schon länger. Kinder mit Leseschwächen oder Lernproblemen werden durch die Hunde selbstbewusster, verlieren ihre Ängste und Hemmungen vorzulesen und entdecken die Freude an Büchern.

Ein weiterer positiver Effekt der Leseförderung mit Hund: Auch die Kontrollgruppen konnten durch die Förderung mit dem Stoffhund ihre Lesekompetenz verbessern. Während der Sommerferien gingen die erzielten Verbesserungen der Kontrollgruppe aber zurück. Der Lernzuwachs der hundegestützt geförderten Schüler blieb hingegen stabil.

Voraussetzung für den Erfolg der hundegestützten Pädagogik ist eine fundierte Ausbildung des Mensch-Hund-Teams sowie ein tierschutzgerechter Einsatz des Hundes. Ein besonderes Training braucht der Hund nicht, nur stressresistent muss er sein, kinderlieb und friedlich.

Quelle: Forschungskreis Heimtiere

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