Neues und Kurioses
Bitte keine Hunde am Christkindlmarkt
29.11.2019
Wien (OTS/TOW)
Weihnachtliche Klänge, der Duft von Punsch- und Lebkuchen in der Luft, strahlender Lichterglanz: Was wir Menschen an einem Besuch am Weihnachtsmarkt so mögen, ist für unsere vierbeinigen Gefährten gar nicht verlockend. Mehr noch: Große Menschenansammlungen, eine Flut an Sinneseindrücken sowie ein Gewirr an Stimmen, Geräuschen und Gerüchen bedeuten für Hunde puren Stress. Die Tierschutzombudsstelle Wien appelliert daher an alle Hundehalter, ihre Tiere beim Besuch des Christkindlmarktes zu Hause zu lassen – und gibt Tipps, wie die Lieblinge gut durch den Adventstrubel begleitet werden.
Spießrutenlauf Weihnachtsmarkt
„Leider ist vielen HundehalterInnen nicht klar, was sie ihren Tieren mit so einem gemeinsamen Christkindlmarktbesuch antun“, so Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle. Bei einem Lokalaugenschein am Wiener Rathausplatz zählte die TOW an einem Abend innerhalb von einer Stunde 14 Hunde. „Aus Hunde-Perspektive entspricht der Weihnachtsmarkttrubel einem Spießrutenlauf. Besonders für kleine Tiere ist es schwierig, den zahlreichen Menschenbeinen auszuweichen. Auch können in vom Punsch gelöster Stimmung immer wieder Situationen auftreten, mit denen keiner gerechnet hat“, sagt Persy. Wie sich ein Besuch am Christkindlmarkt aus der Sicht des Hundes anfühlt, zeigt die TOW in einem neuen Videoclip (https://www.tieranwalt.at/de/Hund-am-Christkindlmarkt.htm). Persy: „Die Hunde sind total überfordert, für sie ist der Trubel einfach nur furchtbar!“
Dem Hund eine Pause gönnen
Warum entscheiden sich Hundehalter überhaupt, ihre Lieblinge mitzunehmen? Die Erklärungen lauten oft: „Er mag nicht gerne alleine bleiben“ oder „Er ist ein Familienmitglied und kommt überallhin mit“. Dabei muss aber abgewogen werden, welche Belastung so ein gemeinsamer Christkindlmarktbesuch für den Hund darstellt. Eva Persy dazu: „Gerade weil der Hund ein Familienmitglied ist, dessen Bedürfnisse respektiert werden müssen, appellieren wir an alle Hundehalter: Gönnen Sie Ihrem Hund eine Pause, lassen Sie ihn zu Hause!“ Wie das Alleinebleiben geübt werden kann, lesen Sie unter Hunde ans Alleinbleiben gewöhnen oder im Handbuch zum Wiener Sachkundenachweis, das auf www.hunde-kunde.at zum Download bereit steht.
Gemeinsame Auszeiten nehmen
Grundsätzlich sollten Hundehalter in der hektischen Adventszeit besondere Rücksicht auf ihr Tier nehmen. Dazu gehört, dass man darauf achtet, dass die Rückzugsorte des Hundes auch in der Weihnachtszeit gesichert sind und der Christbaum zum Beispiel nicht ausgerechnet in die Lieblingsecke des Vierbeiners gestellt wird. Beim Weihnachtsshopping in Einkaufsstraßen und -zentren haben Hunde ebenfalls nichts zu suchen. „Planen Sie stattdessen noch bewusster die gemeinsamen Auszeiten wie ausgiebige Spaziergänge in ruhiger Umgebung ein“, rät Persy. „Das tut nicht nur dem Hund gut, sondern lässt auch den Menschen durchatmen.“
Die Tierschutzombudsstelle Wien (TOW) setzt sich für ein harmonisches und respektvolles Miteinander von Mensch und Tier in der Großstadt ein. Sie fördert die Interessen des Tierschutzes und vertritt diese auch in Verwaltungs- und Verwaltungsstrafverfahren. Die Tierschutzombudsstelle agiert unabhängig und weisungsungebunden.
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