Neues und Kurioses

Neue Chance für Hunde aus dem Tierheim

18.11.2013

Wien (OTS)

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Die postiven Auswirkungen eines Tieres auf das Erleben und Verhalten von Menschen mit körperlichen oder seelischen Einschränkungen gilt vielfach als erwiesen. Therapiehunde bieten emotionale Nähe, Wärme und bedingungslose Anerkennung. Als Besuchshunde leisten sie bereits unschätzbare Dienste in Altenheimen, Heimen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Schulen oder Kindergärten. Mit einem neuen Projekt, das der Wiener Tierschutzverein und der Verein Tiere als Therapie (TAT) ins Leben gerufen hat, soll nun gezeigt werden, dass auch in einem Hund aus dem Tierheim ein guter Co-Therapeut stecken kann.

Therapeuten auf vier Pfoten

Therapiehunde werden für vielfältige Aufgaben im zwischenmenschlichen Bereich gezielt ausgebildet und anschließend im Rahmen eines speziellen Wesenstests geprüft. Sie müssen gut sozialisiert sein, über ausreichend Gehorsam und über eine hohe Toleranzschwelle gegenüber fremden Menschen, anderen Tieren und unbekannten Situationen verfügen. Ihr Arbeitsfeld ist weitläufig: Therapiehunde kommen in der Psycho-, Ergo- oder Sprachtherapie zum Einsatz, in Kliniken, Seniorenheimen, Kinder- oder Jugendeinrichtungen. (Therapeuten auf vier Pfoten - Hunde helfen Menschen)

Chance für Hunde aus dem Tierheim

In der ersten Stufe des innovativen Projekts wurden zehn Hunde aus dem Wiener Tierschutzverein für die Ausbildung zum Therapiehund ausgesucht. Es handelt sich dabei nahezu ausschließlich um sogenannte Kampfhunde. Die ausgewählten Vierbeiner werden in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit ihren Betreuungspaten als Therapiebegleithunde-Team geschult. Sie nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und freuen sich auf die neue Herausforderung.

Der Weg zum Therapiebegleithunde-Team ist nicht einfach, die Vorgaben des TAT-Vereins sind streng. Die Hunde müssen in den Bereichen Kontakte mit Menschen, Kontakte mit anderen Hunden, Gewöhnung an therapiespezifische Situationen und Kontrollierbarkeit, trainiert werden. Herrchen oder Frauchen bekommen eine Schulung über Grundlagen von Hundeverhalten und Einsatzmöglichkeiten in der Pädagogik, im geriatrischen Bereich und für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Mensch und Tier müssen Prüfungen ablegen und ihre Einsatzfähigkeit unter Beweis stellen. Die Hunde werden anfangs auf dem Gelände des Tierschutzvereins, später in geriatrischen Bereichen trainiert.

Mit dem Projekt soll gezeigt werden, dass es auch Hunden aus dem Tierschutz möglich ist, bei entsprechender Schulung und Zuwendung ausgezeichnete Sozialkontakte sowohl zu Menschen wie auch zu anderen Tieren zu entwickeln. Gleichzeitig möchten die Initiatoren mit diesem Projekt die Chancen auf erfolgreiche Vermittlungen von Tierheimhunden erhöhen. Denn der Anteil an Listenhunden in Tierheimen ist seit der Einführung des verfplichtenden Hundeführerscheins im Jahr 2012 dramatisch gestiegen.

Das vielversprechende Projekt startet noch heuer und wird voraussichtlich bis zu zwei Jahre dauern. Der Ausbildungsweg der Hunde wird auch filmisch und schriftlich dokumentiert.

Nähere Informationen und Details zur Therapiebegleithunde-Ausbildung gibt es unter: www.tierealstherapie.org

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