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Pflanzliche oder pharmazeutische Mittel – was ist das richtige für unsere Hunde?

19.12.2016

Von Hardi P. Schaarschmidt

Border Collie bei der Arbeit
Border Collies sind die reinsten Energiebündel und geben bei der Arbeit alles. Foto: Ⓒ Anja Winar

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Für alle, die sich bisher noch nicht so intensiv mit diesen „Mittelchen“ beschäftigt haben, hier vorab etwas Grundsätzliches: Egal, was wir unseren Pferden, Hunden oder Spinnen verabreichen, sie wirken entweder toxisch oder tonisch. (Das mit den Spinnen überlegen wir uns noch) Allein schon die Bezeichnung hört sich irgendwie unangenehm an, aber sie sind bei richtigem Einsatz schon sehr hilfreiche „Mixtouren“. Toxische Medikamente töten Erreger und tonische Medikamente stärken die Widerstandskräfte. Beide haben ihre Berechtigung, denn die Kobolde der Krankheiten sind sehr erfinderisch. Die toxische Eingreiftruppe ist oft recht radikal und bekämpft den Gegner mit schwerem Geschütz. Haben wir nicht das Wissen, so bekämpfen wir sehr häufig eine „friedliche Demo“ mit der GSG9. (GSG9 ist eine Spezialeinheit zur Bekämpfung von Terrorismus, echt harte Jungs) Aber natürlich haben auch diese toxischen „harten“ Medikamente ihren Nutzen - wenn wir bei Erkrankungen den Gegner genau kennen.

Dr. Ewald Bach, Vater der modernen Pflanzenheilkunde

Die „Geschenke“ von „Tante Bayer“ sind eine „Errungenschaft“ der Neuzeit und haben bei kompetentem Einsatz schon vielen Menschen als auch unseren Tieren geholfen, doch Heilkräuter werden bereits seit Tausenden von Jahren eingesetzt und sind weitgehend zu Einsatz und Nebenwirkung erforscht. Dr. Bach war einer der Vorreiter und hat die Kraft der Natur nicht nur erkannt, sondern zusammengefasst und für alle Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht. Grundsätzlich ist der Einsatz von tonischen Mitteln besser, als die große toxische „Keule“. Steht aber die Katastrophe bereits vor der Tür, bringen wir natürlich alles zum Einsatz was die „GSG9“ zu bieten hat. Doch Vorsorge ist besser als heilen und pflanzliche Präparate sind perfekt dafür. An dieser Stelle möchte ich aber deutlich drauf hinweisen, dass pflanzliche Heilmittel und die Homöopathie zwei verschiedene „Dinge“ sind und nicht gemeinsam in einen Topf geworfen werden können. Auch wenn diese zwei „Töpfe“ vielleicht nebenander stehen, so liegen sie tatsächlich in verschiedenen „Welten“.

Homöopathie kann helfen

Pflanzliche Heilmittel wirken mit ihren Säften und Extrakten direkt, doch bei der Homöopathie werden Wirkstoffe und Gifte in so geringen Mengen eingesetzt, dass sie eigentlich kaum noch nachweisbar sind und somit regelmäßig zu Diskussionen führen. Die pflanzlichen Heilmittel sind ohne Zweifel ein Segen, aber mit der Homöopathie war ich schon immer auf dem „Kriegspfad“. Bis, ja bis ich ein Erlebnis hatte, dass mich als Homöopathie Kritiker zum Nachdenken brachte. Ich stand vor meiner aller ersten Hütevorführung und wollte das Geschehen mit „schlauen“ Kommentaren begleiten. Natürlich war ich aufgeregt oder besser gesagt aufgedreht. Wir hatten 30 Grad, ein warmer Sommertag und was macht man an so einem Tag? Trinken (natürlich Wasser). Ich trank also einiges an Wasser, was bei dieser Hitze auch nicht viel geholfen hat. Nach einiger Zeit überkam mich eine eigenartige Müdigkeit, was ich eigentlich so gar nicht verstehen konnte, denn ich hatte gut geschlafen, gefrühstückt und war voller Tatendrang. Als ich dann aber anfing zu gähnen, wurde ich stutzig. Was war des Rätsels Lösung? Ich hatte unwissentlich das Hundewasser getrunken, dass mit homöopathischen „Mittelchen“ versehen war, um die Hunde zu beruhigen.

Vertrautes Umfeld gibt Sicherheit

So vielfältig die Krankheiten und Verletzungen sein können, so vielfältig sind auch die möglichen Behandlungen, denn es gibt mehr als nur pflanzliche oder pharmazeutische Präparate. Ich denke da ganz besonders an: Akupunktur, Chiropraktik, Massagen, Homöopathie und die Umwelt. Die Umwelt hat einen viel größeren Einfluss als die meisten von uns ahnen. Schon im gesunden Zustand verändern wir mit dem Umfeld das Verhalten unserer Tiere. Wie dramatisch wirkt dann erst das Umfeld, wenn unsere vierbeinigen Kameraden krank sind. Ein vertrautes Umfeld gibt ihm Sicherheit und ich habe große Bauchschmerzen, wenn ich meinen kranken Hund beim Tierarzt abgeben soll, wo er zur gut gemeinten Beobachtung und Behandlung in einem fremden Käfig untergebracht werden soll. Geht es dem Hund nicht gut, halte ich allen Stress von ihm fern, belasse ihn auf seinem Lieblingsplatz, rede oft mit dem Patienten und sorge dafür, dass die Behandlung möglichst in seiner vertrauten Umgebung durchgeführt werden kann. Natürlich lässt sich der Arztbesuch nicht immer vermeiden, aber jeder gute Tierarzt kennt dieses Problem und geht mit seinen Patienten sehr fürsorglich um. Es ist also hilfreich, wenn wir mit unseren vierbeinigen Kameraden bereits im gesunden Zustand dem Tierarzt schon mal einen Besuch abstatten. (Die Angst vorm Tierarztbesuch vermeiden)

Chiropraktiker für Hunde

Das gleiche gilt natürlich auch für andere „Gesundmacher“. Gerade bei Hunden, mit denen wir intensiv Sport betreiben oder an den Schafen arbeiten, ist zum Beispiel der Chiropraktiker ebenfalls eine große Hilfe. Unsere Energiebündel geben immer 100% und das hat zuweilen unangenehme Folgen. Den Vierbeinern geht es da nicht anders als uns, ein harter Job ist eine große Belastung. Was passiert bei andauernder Belastung? Genau, Verschleiß. Aber auch hier gilt: nicht die gesundheitlichen Schlaglöcher mit Schmerzmittel „bekämpfen“, sondern die Ursachen beheben. Also auch bei unseren Hunden: pflanzliche Präparate oder auch ab zum Chiropraktiker.

Wichtig: Fragen Sie immer den Tierarzt Ihres Vertrauens, denn er ist ein Profi, so wie alle behandelnden Personen, ausgebildete Fachleute sein sollten. Pfusch und gefährliches „Halbwissen“ sind unangebracht.

Hardi P. Schaarschmidt hat insgesamt 120 Scottisch Blackface Schafe, zwei Border Collies und ca. 10 Hektar Weideland, betreibt zahlreiche Projekte und schreibt Schaf- Border Collie Geschichten auf seinem Blog: www.hardi-schaarschmidt.de. Demnächst erscheint sein erstes Buch: „Alles wieder auf Anfang: Hund- & Schaf Geschichten: humorvoll, selbstkritisch und mit unbequemen Wahrheiten“

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