Neues und Kurioses

Neue Online-Plattform gegen illegalen Welpenhandel

22.08.2013

Wien (OTS)

Welpenmafia
Billig-Welpen stammen häufig von fragwürdigen Züchtern, Foto: © VIER PFOTEN

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Der Handel mit Rassewelpen boomt: Zu Tausenden werden sie preiswert und unter falschen Angaben im Internet, in Zoohandlungen und auf öffentlichen Plätzen feilgeboten. Mit einer neuen Online-Plattform wollen Tierschützer mehr Bewusstsein für den illegalen Welpenhandel und das damit verbundene Leid schaffen.

In Osteuropa unter schlimmsten Bedingungen produziert, leiden die Welpen meist große Qualen. Nicht selten werden sie bereits mit drei oder vier Wochen von ihren Müttern getrennt und mit gefälschten Impfpässen quer durch Europa transportiert. Wenn sie ihre Bestimmungsorte erreichen, sind die Welpen meist schon krank. Viele von ihnen überleben die ersten Wochen erst gar nicht. Dieser Verlust wird von den Händlern von vornherein einkalkuliert. Ihre neuen, ahnungslosen Besitzer hingegen werden mit hohen Tierarztkosten oder dem frühen Tod der Welpen konfrontiert.

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat eine neue Online-Plattform (www.stopptwelpendealer.org) ins Leben gerufen, um mehr Bewusstsein für den illegalen Welpenhandel zu schaffen und Betroffenen eine Anlaufstelle zu bieten. Auf der Webseite finden angehende Hundehalter allgemeine Informationen zum Welpenkauf, ebenso können betrogene Hundekäufer ihre Erfahrungen teilen und unseriöse Welpenhändler melden. "Unser vorrangiges Ziel ist es, die Nachfrage nach billigen Rassewelpen aus dubiosen Quellen einzuschränken und unseriösen Welpenhändlern den Riegel vorzuschieben", so Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin bei Vier Pfoten. "Mithilfe Betroffener wollen wir unsere Recherchen weiter vertiefen, Missstände aufdecken und den politischen Forderungen noch mehr Nachdruck verleihen." Die Tierschützer fordern unter anderem eine europaweite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde.

Die Website wird vorerst in Österreich, Deutschland und Großbritannien gelauncht. Thiesmann: "Bei besonderen Härtefällen werden wir mit den Betroffenen in Kontakt treten, um für unsere Recherchen mehr Hintergrundinformationen zu erhalten. Da wir jedoch nicht jeder Meldung nachgehen können, bitten wir die geschädigten Hundebesitzer, sich mit sämtlichen Informationen an die Polizei und/oder den Amtstierarzt zu wenden."

Die Besucher der Website erwartet eine genaue Checkliste, worauf bei einem Welpenkauf zu achten ist. "Die Weichen für einen gesunden Hund und ein harmonisches Zusammenleben werden bereits beim Kauf gestellt", erklärt Birgitt Thiesmann. "Aus diesem Grund sollte niemals ein Sonderangebot im Vordergrund stehen." Generell muss die Anschaffung eines Hundes gut überlegt und vorbereitet werden. Anstatt blindlings Internet-Inseraten mit Rassewelpen zu vertrauen, sollten angehende Hundebesitzer eher den Weg ins Tierheim in Erwägung ziehen. Dort warten viele große und kleine Vierbeiner - auch Rassehunde - sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.

Mit der Initiative „Welpen sind keine Ware“ (www.wuehltischwelpen.de) setzen sich auch in Deutschland der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), die Tierschutzorganisation TASSO, das Hundemagazin DOGS und weitere Tierschutzorganisationen gemeinsam gegen den illegalen Welpenhandel ein. (Siehe dazu: Das Geschäft mit der Niedlichkeit)

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