Neues und Kurioses

Was Sie schon immer über Sex (bei Hunden) wissen wollten

27.01.2012

Bonn/BfT

Scheinträchtige Hündinnen bauen sich gerne ein Nest © Foto: BfT/Klostermann
Scheinträchtige Hündinnen bauen sich gerne ein Nest © Foto: BfT/Klostermann

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Die Hündin benimmt sich seltsam in den letzten Tagen. Sie hat sich ein "Nest" gebaut und schleppt Gegenstände dorthin, die sie aufmerksam bewacht. Ihre Zitzen sind angeschwollen und ein milchähnliches Sekret tritt aus. Insgesamt scheint sie an Gewicht zuzulegen, obwohl sie kaum Appetit entwickelt. Ist sie vielleicht trächtig? Das kann eigentlich nicht sein. Vor rund sieben Wochen war sie zwar läufig, aber die beharrlichen Annäherungsversuche von Nachbars Rüden haben Sie doch erfolgreich abgewehrt. Möglicherweise ist sie scheinträchtig.

Scheinträchtigkeit
Scheinträchtigkeit ist ist keine Krankheit, sondern tritt infolge eines vorübergehenden veränderten Hormonspiegels auf, der bei der Hündin ein mutterähnliches Verhalten hervorruft. In der Regel verschwindet dieser Zustand von alleine. Erhöhte Hitze, Schwellungen und Rötungen der Zitzen, der Milchausfluss, aber auch der Milchstau animieren die Hündin jedoch zum Lecken an dem eigenen Gesäuge, eine Gesäugeentzündung kann die Folge sein. Es stehen Medikamente zur Verfügung, die helfen, den Milchfluss zu hemmen. Auch das Auftragen einer schmerzstillenden Salbe auf das Gesäuge bringt der Hündin Erleichterung.

Hormone oder Kastration
Eine Scheinträchtigkeit lässt sich nicht verhindern, wohl aber die Läufigkeit der Hündin. Eine Möglichkeit ist die Hormonbehandlung, also die Pille oder Spritze für den Hund. Die Behandlung kann jederzeit beendet werden und bei den meisten Hündinnen stellt sich nach einigen Monaten wieder ein normaler Sexualzyklus ein. Dann können sie wieder Nachwuchs bekommen. Eine bessere Alternative ist die Kastration der Hündin, also die vollständige chirurgische Entfernung der Eierstöcke. Die Hündin kann dann nicht mehr läufig werden, aber auch nie wieder Junge bekommen. Früh kastrierte Hündinnen erkranken seltener an Gesäugetumoren, Entzündungen der Gebärmutter werden weitgehend ausgeschlossen.

In modernen Zeiten ist Verhütung auch Männersache. Wer einen Rüden hat, könnte daher auch die Kastration in Erwägung ziehen. Das schützt Weibchen vor Belästigungen und verhindert ungewollten Nachwuchs. Mit einer Hormonbehandlung lässt sich die Produktion der Geschlechtshormone unterbinden, ohne dass ein chirurgischer Eingriff notwendig ist. Doch auch die chirurgische Kastration des Rüden verläuft komplikationslos, weil es sich dabei nur um einen kleinen Eingriff handelt, den der Hund ohne Nebenwirkungen schnell übersteht.

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

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