Hundepflege
Hundekrallen richtig schneiden
Auch ein Hund benötigt gelegentlich eine Pediküre. Sind die Krallen zu lang, fehlt es auf glattem Untergrund am nötigen Halt. Obendrein können lange Hundekrallen schmerzhaft einwachsen und den Hund beim Laufen behindern.
Doch wann sind die Krallen überhaupt zu lang? Als Faustregel gilt: Berühren die Krallen beim aufrecht stehenden Hund den Boden, sollten sie gekürzt werden. Das kann bei einem Hund, der ausschließlich auf weichen Untergrund läuft oder die meiste Zeit auf dem Sofa verbringt, durchaus öfter der Fall sein. Bei Stadthunden, die regelmäßig auf hartem, asphaltiertem Boden gehen, nützen sich die Krallen meist von selbst ab, und der Griff zur Krallenschere bleibt erspart.
Zubehör für die Krallenpflege
Im Zoofachhandel gibt es spezielle Krallenscheren und Krallenzangen, die sich gut für das Kürzen von Hundekrallen eignen. Keinesfalls sollten Hundehalter zu Haushaltsscheren, handelsüblichen Nagelscheren oder Nagelklippern greifen, da diese eine glatte Schnittfläche haben und die Kralle mehr quetschen als schneiden. Spezielle Krallenzangen oder -scheren haben eine gekrümmte Schnittfläche und sind auf die Größe der Hundepfote abgestimmt.
Für Hunde, die große Scheu vor Scheren, Zwickern oder Zangen haben, empfiehlt sich als Alternative ein elektrischer Krallenschleifer. Bei einem Krallenschleifer ist die Verletzungsgefahr geringer, die ganze Prozedur erfordert aber auch mehr Zeit. Ebenso können das Geräusch und die Vibrationen des Gerätes für manche Hunde unangenehm sein.
Gewöhnung an die Krallenpflege
Idealerweise sollten Hunde bereits im Welpenalter an die Pfoten- und Krallenpflege gewöhnt werden. Ist der Hund an das Krallen schneiden nicht gewöhnt, ist es ratsam, erst mit sanften Pfotenmassagen zu beginnen. Erst wenn sich der Hund bei den Berührungen wohl fühlt, freiwillig die Pfote gibt und still hält, sollte man sich an die Krallen wagen. Beim ersten Mal reicht es, eine oder zwei Krallen pro Tag zu kürzen und auf die Prozedur sofort Leckerlis, Lob und Lieblingsspielzeug folgen zu lassen.
Krallen schneiden - so geht's
Beim Krallen schneiden sollte ein Hund entspannt und ruhig sein. Ein ausgedehnter Spaziergang oder ausgiebiges Ballspielen sorgen für die nötige Ausgeglichenheit bei der darauf folgenden Krallenpflege. Eine zweite Person kann beim Halten und Beruhigen des Vierbeiners nützlich sein. Neben dem Schneidegerät der Wahl sollte man natürlich einige Leckerlis bereithalten und für gutes Licht sorgen. Ein blutstillendes Pulver kann im Falle von Verletzungen hilfreich sein.
Hundekrallen schneiden ist eine heikle Angelegenheit und erfordert etwas Übung. Die Hundekralle besteht aus Horn, ist aber im Gegensatz zum menschlichen Nagel zu einem Großteil mit Nerven besetzt und gut durchblutet. Daher ist auch die Verletzungsgefahr größer. Bevor man selbst Hand anlegt, kann man sich die Technik von einem Tierarzt oder in einem Hundesalon zeigen lassen.
Wichtig ist es, die Krallen immer nur Schicht für Schicht - Millimeter für Millimeter - zu kürzen. Die Schnittrichtung sollte dabei von oben nach unten - entsprechend der natürlichen Krümmung der Kralle - erfolgen. Gekürzt wird nur bis unmittelbar vor dem durchbluteten Bereich der Kralle. Dieser Bereich ist in der Regel dunkel- oder rosafarbig.
Was tun bei Verletzungen
Wird die Kralle zu tief geschnitten und ein Blutgefäß verletzt, sollte man die Prozedur sofort abbrechen und Ruhe bewahren. Hundekrallen können bei tiefen Schnitten stark bluten und auch Schmerzen verursachen. Ein blutstillendes Pulver, das mit etwas Druck auf die verletzte Krallenspitze aufgetragen wird, kann bei leichten Verletzungen Abhilfe schaffen. Dauert die Blutung mehrere Minuten an, ist die Kralle stärker verletzt oder eingerissen, sollte man aber einen Tierarzt aufsuchen.
Wer sich die richtige Technik nicht zutraut oder generell Angst hat, den Hund beim Krallen schneiden zu verletzen, sollte sich an einen Fachmann wenden. Sowohl beim Tierarzt als auch im Hundesalon kann man die Krallen von einem Profi schneiden lassen.
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