Hunderassen

Berger de Picardie (Berger Picard)

Hunderasse Berger de Picardie (Berger Picard)
Berger de Picardie, © Foto: Leanam / GNU

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Herkunftsland: Frankreich
Schulterhöhe: 55 - 65 cm
Gewicht: 25 - 35 kg
Alter: 10 - 12 Jahre
Farbe: grau, grau-schwarz, grau-blau, grau-rot, falbfarben
Verwendung: Arbeitshund, Begleithund

Der Berger de Picardie (Berger Picard) ist eine sehr seltene französische Hütehunderasse. Ein Picard ist eigenständig, selbstbewusst und wenig unterordnungsbereit, daher braucht er auch eine erfahrene Hand.

Herkunft und Geschichtliches

Der Berger de Picardie stammt aus der nordfranzösischen Flachlandregion Picardie, wo er zum Hüten der Schafe eingesetzt wurde. Man vermutet, dass er schon mit den Kelten im 9. Jahrhundert in diese Region gelangte.

Die beiden Weltkriege führten zu einer starken Dezimierung des Bestands. Zwischen den Jahren 1940 und 1949 war die Rasse durch die Kriegsgeschehnisse praktisch ausgelöscht. Eine kleine Gruppe von Züchtern und Picard-Liebhabern entschloss sich, den Berger de Picardie wieder aufleben zu lassen. Da es nach dem Zweiten Weltkrieg kaum noch Picard-Hunde gab, weist die Hunderasse auch einen hohen Inzuchtkoeffizienten auf. Auch heute ist der Picard eine sehr seltene Hunderasse.

Erscheinungsbild

Der Berger de Picardie ist gewissermaßen der Struwwelpeter unter den Hütehunden und wirkt mit seinem rustikalen Aussehen auf den ersten Blick wie ein Mischlingshund. Er wird etwa 65 cm groß und 32 kg schwer. Sein Körper ist muskulös und kräftig aber elegant in seinen Formen.

Sein Fell ist halblang, gerade und ziegenartig spröde, wetterfest und dicht. Die Ohren stehen und sind mittelgroß. Am häufigsten tritt der Berger Picard in den Farben rehbraun, grau oder falb auf.

Charakter und Wesensart

Der temperamentvolle Picard gilt als ein sehr eigensinniger und nicht gerade unterordnungsbereiter Hund. Er ist zwar lernfähig aber nicht immer lernwillig. Selbst für einen passionierten und erfahrenen Hundehalter stellt das charmante Raubein eine Herausforderung dar. Der selbstbewusste Picard benötigt daher eine erfahrene Hand und eine konsequente und einfühlsame Erziehung von klein auf. Er eignet sich am besten für Menschen mit einer natürlichen Autorität, die er als Rudelführer anerkennt.

Der geborene Hüter ist auch wachsam und im Erstfall verteidigungsbereit. Fremde Hunde duldet er nur ungern in seinem eigenen Revier, fremden Menschen gegenüber ist er desinteressiert bis misstrauisch.

Der robuste Berger de Picardie braucht unbedingt ausreichend Bewegung und viel Beschäftigung. Er ist der ideale Begleiter für sportliche und naturverbundene Menschen. Für Stadtmenschen oder Stubenhocker ist er gar nicht geeignet.

Er liebt hundesportliche Aktivitäten, wie Agility oder Fährtenarbeit, auch wenn ihm manchmal die nötige Unterordnungsbereitschaft fehlt, um im Turniersport große Erfolge zu erzielen. Auch als Rettungshund oder Schutzhund leistet der arbeitsfreudige Berger de Picardie gute Arbeit.

Das derbe Fell ist pflegeleicht und haart nicht besonders stark.

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