Briard (Berger de Brie)

Briard, © Foto: Ralf Junker/ GNU

Anzeige

Der Briard (Berger de Brie) stammt aus Frankreich und zählt zu der Gruppe der Hütehunde und Treibhunde. Als solcher ist sehr intelligent, selbstbewusst und wachsam, hat einen ausgeglichenen Charakter und ist frei von Aggressionen. Er benötigt jedoch eine sachkundige und konsequente Erziehung und viel Beschäftigung im Freien.

Herkunft und Geschichtliches

Der Briard gehört der sehr alten Gruppe der französischen Hirtenhunde an. Er entstand vermutlich aus einer Kreuzung von Barbet und Picard. Seine ursprüngliche Aufgabe bestand darin, Schafherden zu hüten und zu beschützen. Der Name Chien de Berger de Brie taucht erstmal im 18. Jahrhundert in der französischen Literatur auf. Um 1909 wurde in Frankreich der erste Briard-Club gegründet, "Le Club des Amis du Briard", der sich mit Zucht und Ausbildung beschäftigte, wodurch sich auch ein einheitlicher Standard von Aussehen und Wesensart entwickeln konnte.

Erscheinungsbild

Der Briard ist ein mittelgroßer bis großer Hund mit langem gedrehtem Haar und leichter Unterwolle. Das Haarkleid ähnelt dem einer Ziege und verleiht dem Briard sein rustikales Aussehen. Es gibt den Briard in den Farben schwarz, rehbraun, rehbraun mit leichter bis mittlerer Charbonnage (dunkle Haarspitzen) oder grau.

Ein besonderes äußeres Kennzeichen des Briards sind die doppelten Afterkrallen an den Hinterläufen. Auch an den Vorderläufen sind - neben den vier Krallen der Laufzehen - an der Innenseite manchmal zwei Krallen vorhanden.

Der Kopf ist kräftig und lang mit Kinnbart, Schnauzbart und auffälligen Augenbrauen. Die kurzen hängenden Ohren sind hoch angesetzt, nicht eng anliegend, flach und mit langem Haar bedeckt. Der Körper ist etwas länger als hoch, insgesamt wohl proportioniert, muskulös und geschmeidig.

Charakter und Wesensart

Der Briard ist ein selbstbewusster und lebhafter Arbeitshund und als geborener Hütehund auch wachsam und verteidigungsbereit. Fremde Hunde duldet er nur ungern in seinem Revier - fremden Menschen gegenüber zeigt er sich reserviert bis misstrauisch. Für aggressives oder nervöses Verhalten ist er jedoch nicht bekannt.

Der temperamentvolle und kraftvolle Briard ist nicht unbedingt leicht zu führen. Gerne setzt er seinen eigenen Willen durch und benötigt daher eine erfahrene Hand und eine liebevolle aber konsequente Erziehung.

Ebenso braucht der robuste Naturbursche viel Beschäftigung und Bewegung im Freien. Er liebt sportliche Aktivitäten und ist stellt seinen Eifer gerne im Agility, im Breitensport und im Schutzhundesport unter Beweis. Aber auch als Rettungshund und Therapiehund wird der Briard zunehmend eingesetzt.

Als reiner Familienhund ist nur bei ausreichender Beschäftigung und sorgfältiger Erziehung zu empfehlen. Für Stubenhocker, bequeme Stadtmenschen oder Reinlichkeitsfanatiker ist der Briard nicht geeignet. Das lange, ziegenhaarähnliche Fell bringt viel Schmutz ins Haus und ist pflegeintensiv.