Chesapeake Bay Retriever

Chesapeake Bay Retriever, Foto: © Keith Rousseau / GNU

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Der Chesapeake Bay Retriever (kurz Chessie) ist ein temperamentvoller, aktiver Hund - ein passionierter Jäger, Apportierer und Schwimmer. Im Vergleich zu anderen Retriever Rassen ist er weniger leicht zu handlen und braucht eine erfahrene Hand. Für ein Leben in der Stadt, für Hunde-Anfänger oder bequeme Menschen ist der arbeitsfreudige Naturbursche nicht geeignet.

Herkunft und Geschichtliches

Der Chesapeake Bay Retriever ist die einzige amerikanische Retriever Rasse. Der Name der Rasse geht auf die gleichnamige Bucht in Maryland zurück, wo um 1800 zwei Neufundländer Welpen aus einem gestrandeten Schiff gerettet werden konnten. Diese wurden mit amerikanischen Jagdhunderassen eingekreuzt und bildeten den Grundstock für die heutige Rasse.

Der Chesapeake - ein begnadeter, ausdauernder Schwimmer - wurde speziell für die Wasserjagd und Apportierarbeit ausgebildet. Er half bei der Jagd auf Enten und wehrhafte Gänse, apportierte im Eiswasser und im unwegsamen Sumpfland und diente als Wach- und Schutzhund. Der Chesapeake ist in Europa wenig verbreitet, erfreut sich aber zunehmender Beliebtheit.

Erscheinungsbild

Der Chesapeake Bay Retriever ist ein großer, kräftiger und gut bemuskelter Hund. Sein ganzer Körper ist auf hervorragende Wasserarbeit optimiert. Die Hinterbeine sind muskulös und lang, um optimale Antriebskraft beim Schwimmen zu liefern. Der Kiefer ist lang genug, sodass er auch größere Wasservögel mit sanftem Maul tragen kann. Und das Fell des Chesapeake Bay bietet den idealen Schutz gegen Nässe und Kälte. Es besteht aus reichlich, dichter, öliger Unterwolle und leicht gewelltem, kurzem Deckhaar. Diese Fellbeschaffenheit lässt die Nässe praktisch nicht an die Haut dringen.

Die Fellfarbe ist beim Chesapeake Bay Retriever ebenfalls auf die Arbeitsumgebung optimiert. Es kann braun sein, rotbraun oder strohfarben. Die Farbe der Augen und des Nasenschwamms entsprechen jeweils der Fellfarbe.

Charakter und Wesensart

Der Chesapeake Bay Retriever ist ein mutiger, arbeitseifriger, intelligenter und selbstbewusster Hund. Er hat ein aufgewecktes, fröhliches Wesen und eine anhängliche, beschützerische Natur. Er ist auch ein zuverlässiger Wachhund.

Ein Chessie sieht zwar aus wie ein Labrador mit welligem Fell, charakterlich unterscheiden sich die Rassen aber deutlich. Der unerschrockene Chesapeake ist von Natur aus auch Beschützer und sehr misstrauisch gegenüber Fremdem und anderen Hunden. Er braucht von klein auf eine sehr konsequente Erziehung und eine klare Führung und muss lernen sich unterzuordnen. Aufgrund seiner Intelligenz und seines selbstbewussten Wesens ist der Chesapeake Bay Retriever auch kein Hund für Anfänger.

Chesapeakes sind ausdauernde Arbeitshunde - passionierte Jäger, Apportierer und Schwimmer. Sie brauchen daher auch eine anspruchsvolle körperliche und geistige Beschäftigung und viel Bewegung in der freien Natur. Bei nicht jagdlicher Führung kann man einen Chessie auch für Dummyarbeit, Fährtenarbeit, Rettungshundearbeit oder Agility begeistern. Als reiner Familienhund, mit dem man ausgedehnte Spaziergänge unternimmt, ist der Chesapeake unausgelastet und unterfordert. Dann kann er schnell zu übertriebener Wachsamkeit neigen und andere unerwünschte Verhaltensweisen zeigen, speziell wenn die Frage der Rangordnung nicht ausreichend geklärt wurde.