Curly Coated Retriever

Leberbrauner Curly Coated Retriever, Foto: © Mattias Agar / flickr

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Der Curly Coated Retriever ist der größte unter den Retriever Rassen. Er ist ein aktiver, temperamentvoller Hund mit einem freundlichen aber selbstbestimmten Wesen. Sein Schutz- und Wachtrieb ist gut ausgebildet. Er eignet sich für sportliche, naturverbundene Menschen, die gerne etwas mit ihrem Hund unternehmen.

Herkunft und Geschichtliches

Der Curly Coated Retriever stammt aus Großbritannien und gilt als die älteste Retriever Rasse. Curly bedeutet kraus, gelockt und beschreibt das für Wasserhunde typische Haarkleid, das gut gegen Nässe und Kälte isoliert. Es scheint gesichert, dass er vom alten English Waterdog abstammt und sowohl Pointer als auch Setter eingekreuzt wurden. Abbildungen aus dem 18. Jahrhundert belegen, dass der Curly in seiner heutigen Form schon damals existierte. Er wurde vorrangig als Jagdgebrauchshund - insbesondere für die Wasserjagd - und als Beschützer von Haus und Hof eingesetzt. Im Laufe der Jahre verloren die Curlies gegen den eleganteren Flatcoat, gegen den schnelleren Labrador und den umgänglicheren Goldie. Die Rasse überlebte nur aufgrund der Zuchtbemühungen einiger Liebhaber. Auch heute ist diese Retriever Rasse wenig verbreitet.

Erscheinungsbild

Mit einer Schulterhöhe von über 65 cm ist der Curly Coated der größte unter den Retrievern. Er hat einen kräftigen Körperbau, wobei sein Körper etwas länger als hoch ist. Er hat braune Augen und tief angesetzte Hängeohren. Die mittellange Rute wird hängend bzw. gerade getragen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu anderen Retriever Rassen ist das dicht gelockte Fell. Vom Stirnansatz bis zur Rutenspitze ist sein Körper mit dichten Locken bedeckt. Kurz und glatt behaart sind lediglich die Maske (Gesicht) und die unteren Läufe. Das gelockte Fell liegt fest an der Haut an und hat keine Unterwolle. Die Fellfarbe kann schwarz oder leberbraun sein.

Charakter und Wesensart

Der Rassestandard beschreibt den Curly Coated Retriever als intelligent, ausgeglichen, mutig und verlässlich. Im Vergleich zu anderen Retriever Rassen hat der Curly einen stärkeren Schutztrieb und deutlich mehr Eigensinn. Den für Retriever Rassen sprichwörtlichen Unterordnungswillen (will to please) wird man beim Curly nicht vorfinden. Er gilt als selbstbewusst und unabhängig, Fremden gegenüber zurückhaltend bis reserviert. Er ist auch wachsam und verteidigungsbereit.

Der Curly Coated Retriever braucht eine einfühlsame, konsequente Erziehung und eine klare Führung. Er ist kein Hund für Anfänger oder Stubenhocker, denn er benötigt eine sinnvolle Beschäftigung, die ihn auslastet. Der robuste, temperamentvolle Curly braucht viel Lebensraum, liebt den Aufenthalt im Freien und ist ein begeisterter Schwimmer. Er eignet sich als Jagdhund, für Fährten-, Apportier- oder Sucharbeit. Auch zum Rettungshund oder Therapiehund lässt sich der Curly gut ausbilden. Für Hundesport kann er sich ebenso begeistern, wiewohl der Curly nicht für schnelle Trainingsmethoden geeignet ist. Er wird spät erwachsen und ist sehr eigensinnig. Jedes Training erfordert viel Zeit, Geduld und die Bereitschaft, sich auf seine individuelle Persönlichkeit einzulassen.

Bei entsprechender Auslastung ist der Curly Coated Retriever ein liebenswerter, anhänglicher und umgänglicher Gefährte, der sich eng an seine Menschen bindet. Das dicht gelockte Fell ist relativ pflegeleicht und haart kaum.