Hunderassen

Welcher Hund passt zu mir

Golden Retriever, Foto © Dreamstime.com
Golden Retriever, Foto © Dreamstime.com

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Einen Hund zum Gefährten zu haben ist eine wundervolle Sache! Ob er aber zu einer dauerhaften Bereicherung und zum festen Bestandteil Ihres Lebens wird, liegt einzig und allein an Ihrer Einstellung dazu. Vor der Anschaffung eines Hundes gibt es vieles zu bedenken, denn dies ist eine Entscheidung, die etwa die nächsten 10 bis 15 Jahre Ihres Lebens verändern wird.

Lieber gut überlegt als „Hals über Kopf"

Warum möchte ich einen Hund haben? Ist ein Hund nur gut für mich oder bin ich auch gut für den Hund? Dieser Frage muss man sich vor der Anschaffung eines Hundes schon ehrlich stellen - angesichts unserer schnelllebigen Gesellschaft, in der überfüllte Tierheime an der Tagesordnung sind. Zu oft wird ein Hund aus einer Stimmung oder Laune heraus angeschafft und dann bei den ersten Schwierigkeiten aus Bequemlichkeit oder Überforderung wieder abgeschoben. Deshalb ist es so wichtig, sich schon vor dem Kauf aufrichtig darüber im Klaren zu sein, ob die persönliche Situation überhaupt eine verantwortungsbewusste Hundehaltung erlaubt und ob man selbst bzw. die Familie auch zu Opfern bereit ist, wenn es um Kosten oder Betreuung des Hundes geht.

Ist dieser Punkt zu Gunsten eines Hundes entschieden, kann man sich konkrete Gedanken darüber machen, welcher Hund in den Haushalt passt. Soll es ein Welpe sein oder ein erwachsenes Tier? Ein Hund aus dem Tierheim, aus privater Hand oder vom Züchter? Ein Mischling oder ein Rassehund?

Hundeanfänger oder „Alter Hase"

Wichtig ist vor allem, dass man weiß, was man sich und dem Hund zumuten kann. So sollten sich Hundeanfänger eher um einen Hundetyp bemühen, der keine großen Haltungsansprüche stellt und kleine Erziehungsfehler auch schon mal wegstecken kann. Hundeerfahrene Menschen hingegen können sich schon mehr zutrauen. Ein Hund aus dem Tierheim kann unter Umständen eine große Herausforderung aber auch eine interessante und dankbare Aufgabe für Menschen mit „Hundeverstand" sein. Zwar ist nicht jeder Hund aus dem Tierheim per se traumatisiert, doch muss man in vielen Fällen – je nach Vorgeschichte – damit rechnen, dass in der Anfangszeit ein paar Schwierigkeiten zu meistern sind, denen man oftmals mit viel Geduld und Feingefühl begegnen muss. Nicht selten erfordert dies auch eine therapeutische Begleitung durch einen ausgebildeten Hundepsychologen. Doch auch das Aufziehen eines Welpen erfordert viel persönliches Engagement, Zeit und Geduld. Ob also der Hund bei der Anschaffung erwachsen oder noch ein Welpe ist: beides erfordert jeweils auf besondere Weise Aufmerksamkeit, Zuwendung, Geduld und Einfühlungsvermögen. „Fertige Hunde" gibt es so der so in den seltensten Fällen zu kaufen...

Züchter oder Tierschutz

Soll es eine bestimmte Hunderasse sein, dann führt der Weg üblicherweise zum Züchter, der gerade einen Wurf der Wunschrasse aufzieht oder diesen plant. Auch wenn Letzteres der Fall ist und aktuell keine Welpen zu besichtigen sind, empfiehlt sich immer ein Besuch im Hause des Züchters zwecks Kennenlernens der Rasse anhand der vorhandenen erwachsenen Tiere. Nirgends kann man besser feststellen, ob die eigenen Vorstellungen vom „Traumhund" auch der Realität standhalten. Was auf Fotos und Rassebeschreibungen perfekt zu sein scheint, kann sich in natura unter Umständen als Enttäuschung herausstellen und eine Umorientierung erforderlich machen. Nicht selten führt der Weg auf diese Weise vom Dalmatiner über den Mops zum Eurasier!

Übrigens: Rassehunde gibt es nicht nur beim Züchter sondern auch immer öfter in Tierheimen zu finden. Haben Sie sich für eine bestimmte Hunderasse entschieden, sollten Sie ruhig in Erwägung ziehen, im Internet Kontakte zu Tierschutzorganisationen zu knüpfen. Dort gibt es für viele in Not geratene Rassen spezielle Tierhilfsorganisationen, die Rassehunde gegen eine Schutzgebühr vermitteln. Oftmals sind gerade solche in Not geraten Tiere besonders „dankbar", wenn sie dann ein neues Zuhause bekommen.

Zickenalarm oder Imponiergehabe

Bei dickköpfigen oder zu Dominanz neigenden Hunderassen sind Hundeanfänger mit der Wahl einer Hündin manchmal besser beraten, da diese in der Regel einfacher zu führen ist und anhänglicher sein kann. (Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel!) Bei Rüden ist nicht selten damit zu rechnen, dass diese mit ihren Geschlechtsgenossen um die „Damenwelt" rivalisieren und in der Folge untereinander dann nicht immer gut verträglich sind. Aus dem Imponiergehabe der Rüden können dann Kommentkämpfe (Scheinkämpfe) entstehen, die aber zum Glück selten ernste Folgen haben. Übrigens: auch unter Hündinnen kann aggressives Verhalten natürlich vorkommen, und wenn das der Fall ist, dann geht es leider meistens richtig zur Sache, oft mit ernsterem Ausgang als bei Rüdenstreitigkeiten. Hündinnen, die sich von Anfang an nicht riechen können, pflegen in der Regel lebenslange erbitterte Feindschaften!

Heiße Hündin oder „Hitzkopf"

Ausschlaggebend für die Geschlechtswahl ist für viele Menschen aber in den meisten Fällen die Fortpflanzungsfrage. Die Läufigkeit der Hündin ist für viele – meist uninformierte - Hundeanfänger eine Art „Schreckgespenst". Gar nicht so wenige unwissende Leute glauben, sie müssten sich bei einer Hündin Monat für Monat über Blutflecken auf dem teuren Teppich ärgern, dabei findet die Läufigkeit der Hündin – auch „Hitze" genannt – durchschnittlich nur zweimal im Jahr für je drei Wochen statt. Nur in dieser Zeit heißt es aufpassen, damit sich kein unerwünschter Nachwuchs einstellt, in der übrigen Zeit ist „Ruhe". Und mit Schutzhöschen für läufige Hündinnen ist auch das Blut kein Thema! Rüdenhalter hingegen, die angeblich fein raus sind, weil sie nicht „aufpassen" müssen, befinden sich im Irrtum: sie müssen sogar das ganze Jahr über ein wachsames Auge auf ihren Rüden werfen, denn läufige Hündinnen gibt es stets und überall und so sind Rüden also im Zweifelsfall immer auf „Brautschau" unterwegs, also mit anderen Worten: immerzu heiss! Ob Hündin oder Rüde: die Vor – und Nachteile muss jeder für sich persönlich abwägen, eine allgemeine Empfehlung lässt sich da kaum geben.

Intakt oder kastriert

Für viele des Pudels Kern: durch Kastration glauben viele Menschen, sich selbst und ihrem Hund einen Bärendienst zu erweisen. Der Hund muss nicht dauernd darunter „leiden", dass er nicht „darf" und man selbst ist dieses lästige Problem dann auch los. Es gibt viele Fachleute, die Hundehaltern zu diesem Schritt raten, - bei Hündinnen meistens mit dem Argument, mit diesem Schritt einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit des Tieres zu leisten, indem auf diese Weise späteren Krebserkrankungen im Bereich der Fortpflanzungsorgane vorgebeugt wird. Zugegeben: ein hoher Prozentsatz von Hündinnen erkrankt im Alter an Gesäuge - und Gebärmutterkrebs. Doch sollte jeder für sich immer abwägen, ob es sich bei einer solch schwerwiegenden Entscheidung in Wahrheit nicht doch um einen egoistischen Akt der Bequemlichkeit handelt. Und andersrum kann die Kastration des Hundes auch Inkontinenz oder unerwünschte Verhaltensänderungen, Fellwucherungen sowie eine übermäßige Gewichtszunahme zur Folge haben.

Ohne wenn und aber

Viele Entscheidungen auf dem Weg zum eigenen „Traumhund" lassen sich leichter treffen, wenn man sich mit erfahrenen Hundehaltern, Züchtern, Tierschutzleuten oder Tierpsychologen austauscht.

Quelle: Ulrike Jürgensen, Lucky-Pet

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