Hundewelpen
Welpen auf das Leben vorbereiten
Die ersten Wochen im Leben eines Hundewelpen sind für seine seelische Entwicklung von allergrößter Bedeutung. In dieser Zeit wird er durch seine Mutter, seine Geschwister und „seine" Menschen für sein ganzes weiteres Leben geprägt und vorbereitet. Ob der Kleine bei seinem späteren Besitzer vertrauensvoll und ohne Argwohn seiner Umwelt begegnet oder ängstlich und scheu lieber allem aus dem Wege geht, hängt entscheidend von den Aufzuchtbedingungen, aber auch vom genetischen Material seiner Eltern ab.
Menschlicher Kontakt
Als Käufer sollten Sie darauf achten, dass der Züchter Ihrer Wahl seine Welpenaufzucht in Haus und Garten praktiziert. Damit wird gewährleistet, dass die Welpen eine rege Konfrontation mit normalen Alltagssituationen und vor allem engen Kontakt zu Menschen haben. Besonders Letzteres ist von großer Bedeutung: erlebt der Welpe von Anfang an menschlichen Kontakt als positive Selbstverständlichkeit, dann sind die besten Weichen für ein späteres problemloses Eingewöhnen beim neuen Besitzer gestellt.
Fördern statt überfordern
Als Welpenbesitzer können Sie später daran anknüpfen und mit Ihrem Welpen viele Gelegenheiten suchen, um den Gesichtskreis Ihres Welpen allmählich zu erweitern. Vom ersten Kennenlernen des neuen Rudels bis hin zu Nachbarn und Freunden und schließlich auch Menschenansammlungen auf Märkten, Kaufhäusern, Zoogeschäften und Busbahnhöfen sollte Ihr Welpe nach und nach an unbekannte Situationen und Menschen gewöhnt werden. Aber Vorsicht: übertreiben Sie es nicht. Sie könnten Ihren Welpen mit zu vielen Eindrücken leicht überfordern und erreichen dann das Gegenteil. Ihr Welpe muss ja nicht gleich am ersten Tag der ganzen Welt vorgestellt werden.
Kontakt zu Artgenossen
In der Welpenstube hatte Ihr Welpe ständigen Körperkontakt zu seinen Geschwistern und seiner Mutter, vielleicht auch zu anderen Tieren, die zum Haushalt des Züchters gehörten. Im Spiel konnte er seine Kräfte und Grenzen sowie die Reaktionen und Körpersprache seiner Spielkameraden austesten und wichtige Dinge wie z.B. die Beißhemmung trainieren. Auch sollte er gelernt haben, wie man überlegene Gegner beschwichtigt und gnädig stimmt.
„Hündisch" lernen
Diesen Vorgang – die Sozialisation mit Artgenossen – sollten Sie Ihrem Welpen unbedingt auch weiterhin ermöglichen, indem Sie mit ihm regelmäßig eine gute Hundeschule besuchen, wo Welpen gleichen Alters und möglichst verschiedener Rassen in Kleingruppen kontrolliert miteinander spielen und toben können. Das „Lesen" der Körpersprache anderer Rassen und der angemessene Umgang damit haben im Welpen- und Junghunde-Alter eine hohe Priorität. Hat ein junger Hund immer wieder ausreichend die Möglichkeit, im Freispiel die Regeln des „Hunde-Knigge" zu üben, wird er sich auch bei alltäglichen Hundebegegnungen friedlich und sozial verhalten.
Quelle: Ulrike Jürgensen, Lucky-Pet
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