Unterwegs und auf Urlaub im dem Hund
Mit dem Hund im Wald
(OTS) Vier Pfoten
Wird beim Hund der Jagdinstinkt geweckt, gibt es oft kein Halten mehr. Rückrufe und Pfiffe von Herrchen oder Frauchen zeigen dann in vielen Fällen keine Wirkung. Schließlich ist der Jagdtrieb bei einigen Hunderassen stärker als jede Erziehung. Und das kann Wildtieren zum Verhängnis werden. Da Rehe, Hasen und Co. im Frühling oft ihre Jungen bekommen, bitten Tierschützer in diesen Monaten Hundehalter um besondere Rücksicht. In dieser Zeit sollten ihre Lieblinge im Wald keinesfalls frei, sondern nur an der langen Leine laufen.
Hunde im Jagdfieber
Hunde im Jagdfieber können auch ihre Menschen oder sich selbst gefährden, etwa wenn sie unkontrolliert über die Straße laufen. Außerdem dürfen Jäger in den meisten Fällen Hunde, die jagen oder wildernd angetroffen werden, laut den Jagdgesetzen der Bundesländer zum Schutz der Wildtiere töten. Nur ausgebildete Jagdhunde, Blinden-, Polizei-, Hirtenhunde oder sonstige Diensthunde dürfen nicht getötet werden, wenn sie als solche erkennbar sind.
Für den Hund ist die Jagd ein natürliches und selbstbelohnendes Verhalten. "Es ist ein tief in den Genen verankerter Urtrieb des Hundes", erklärt Irina Fronescu, Mitarbeiterin von Vier Pfoten. "Je nach Rasse ist dieser unterschiedlich stark ausgeprägt und wird geweckt, sobald der Hund etwas wahrnimmt, das Beute verspricht: ein Rascheln, Bewegungen, Gerüche". Sofort konzentriert sich der Hund völlig auf die anstehende Jagd und ist für Rückrufe des Halters unempfänglich. Die Beute wird verfolgt und schlimmstenfalls gefasst.
Manche Hundehalter unterschätzen auch den Jagdtrieb ihres vierbeinigen Begleiters. Selbst kleine Hunde, die unterschiedliche Alltagssituationen in der Stadt souverän meistern, sich beim Shopping, in der U-Bahn oder im Restaurant vorbildlich verhalten, können im Wald jeden Gehorsam vergessen. So liegt beliebten kleineren Familienhunden wie dem Beagle, dem Jack Russel Terrier oder natürlich auch dem Dackel die Jagd im Blut.
Im Wald an die lange Leine
Daher rät die Expertin: "Halter sollten ihren Hund dort, wo mit Wild zu rechnen ist, und gerade im Frühjahr, wenn viele Jungtiere geboren werden, an eine Schlepp- oder Laufleine nehmen. Damit können sie sich und ihrem Tier viele Unannehmlichkeiten ersparen. Viele wissen auch nicht, dass Jäger jagende Hunde zum Schutz der Wildtiere in den meisten Fällen erschießen dürfen."
Zusätzlich kann ein Training sinnvoll sein, bei dem der Hund lernt, in der Nähe des Halters zu bleiben und auf dessen Rufe zu reagieren. Belohnen ist hier wichtig: Ein bestimmtes Wort, eine Zuwendung oder ein Leckerli können das Belohnungsgefühl auslösen und den Halter interessanter als das Reh oder Kaninchen machen.
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