Unterwegs und auf Urlaub im dem Hund
Wandern mit Hund
Wandern liegt im Trend: Der Aufenthalt in der freien Natur ist ein idealer Ausgleich zum Berufsalltag und stärkt die Gesundheit. Und auch Hunde freuen sich immer über ausgedehnte Ausflüge im Freien.
Grundkommandos müssen sitzen
Wer mit seinem Hund eine Wanderung plant, sollte jedoch einige wichtige Aspekte bedenken. Manche Hunderassen haben einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb - das kann für den Hund gefährlich werden und für den Halter stressig, wenn der Hund für mehrere Stunden im Dickicht verschwindet und nicht mehr auftaucht. Denn Jäger haben unter Umständen das Recht, auf einen Hund zu schießen, wenn der Hund als "jagend" anzusehen ist, also das Wild hetzt, und sich außerhalb des Sichtbereichs des Halters befindet. Da der Sichtbereich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausgelegt wird und eine Gefährdung des Wildes auch saisonal bedingt ist, müssen die Grundkommandos bei jedem Hund, der zu einer Wanderung im Wald mitgenommen wird, absolut sitzen.
Der Grundgehorsam ist auch bei der Begegnung mit anderen Wanderern wichtig. Wenn beispielsweise Wanderer entgegenkommen, sollte der Hund zumindest brav bei Fuß gehen, um ihn nicht jedes Mal an die Leine nehmen zu müssen.
Richtiges Verhalten bei Weiderindern
Oft geht es beim Wandern auch über Kuhweiden. Da eine Begegnung von Hunden und Kühen nicht immer friedlich verläuft, sollte man sich bereits im Vorfeld nach Alternativrouten umsehen. Wenn sich die Überquerung der Weide nicht vermeiden lässt, ist es ratsam, den Hund auf jeden Fall anzuleinen.
Körperliche Fitness
„Grundsätzlich kann man mit jedem Hund Wandern gehen“, weiß Heiko Kühr, Tourenführer und Autor des Buches „Trecking mit Hund“. „Aber Hundehalter sollten die Eigenschaften ihres Vierbeiners sehr gut kennen, etwa ob er körperlich fit ist, wie er sich anderen Tieren gegenüber verhält oder ob er unter Höhenangst leidet.“ Diese Aspekte sind wichtig für jede Tourenplanung, denn auf einigen Strecken heißt es auch Hindernisse wie Steigleitern und Hängebrücken zu überwinden.
Geeignete Ausrüstung erleichtert Mensch und Hund die Wanderung
- „Booties, also kleine Socken, schützen die Hundepfoten vor Verletzungen“, erläutert Kühr. Bewährt haben sich solche aus Fleece, die ein besonders natürliches Laufgefühl vermitteln. Für den Fall, dass der Hund sie mal verliert, sollten Herrchen oder Frauchen immer mindestens zwei Ersatzsätze dabeihaben.
- Mit einer Packtasche, die wie ein Geschirr auf dem Rücken befestigt wird, kann der Hund sein eigenes Futter tragen und somit die Last des wandernden Zweibeiners verringern. Allerdings sollte der Hund langsam an die Tasche und das zusätzliche Gewicht gewöhnt werden. Nach erfolgreichem Training kann der Hund ca. ein Viertel seines eigenen Gewichts tragen.
- Auch eine Reiseapotheke für Mensch und Hund gehört ins Wandergepäck. Hirschtalgcreme oder Vaseline schützen die Pfoten des Hundes. Eine Pinzette eignet sich zum Entfernen von Splittern oder Dornen.
Wenig Futter - ausreichend Wasser
Normalerweise halten Hunde von morgens bis abends locker ohne Futter durch. Würde der Vierbeiner während der Wanderung zu viel Fressen, wäre die anschließende Bewegung ziemlich belastend für den Magen. Gegen kleine Snacks und Belohnungen ist aber nichts einzuwenden. "Vergessen Sie auch nicht, regelmäßig Pausen einzulegen. Da Ihr Hund kleiner ist als Sie, muss er sich auch mehr bewegen und braucht vor allem genügend Wasser." gibt Sonja Weinand vom Verein Pfotenhilfe zu bedenken. Es gibt spezielle Trinkflaschen für Hunde, die sich für Ausflüge gut eignen. Alternativ dazu können Sie auch eine einfache Plastikflasche mit Plastiknapf mitnehmen.
Beißkorb- und Leinenpflicht
Wichtig: Im Vorfeld zum gemeinsamen Wandervergnügen sollten sich Hundehalter über regionale Regelungen zu Leinen- und Maulkorbpflicht informieren. Bei Touren ins Ausland sind zudem die Einreisebestimmungen anderer Länder zu beachten.
Informationen: IVH, Verein Pfotenhilfe
Anzeige