Hundeglossar - Fachbegriffe rund um den Hund
Was genau ist eigentlich die Maske beim Mops? Und was hat es mit der Hose beim Chow-Chow auf sich? Bei Hunderasse-Beschreibungen und in der Literatur begegnet man häufig Begriffen, mit denen Laien nur wenig anfangen können. Von A, wie Abzeichen, bis Z, wie Zangengebiss. Die wichtigesten Fachbegriffe und ihre Bedeutung haben wir hier zusammengefasst.
A
- Abzeichen
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Abzeichen sind regelmäßige und unregelmäßige Flecken im Fell des Hundes
- Afterkralle
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Die Afterkralle - auch Wolfskralle oder Afterzehe genannt - ist eine bei manchen Hunderassen auftretende erste Zehe an der Innenseite der Hinterläufe, die beim Laufen keinen Bodenkontakt hat. Bei manchen Rassen wie Berger de Brie oder Beauceron sind die Afterkrallen sogar doppelt vorhanden.
- AKC
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steht für den American Kennel Club, den größten Hundezuchtverband in Nordamerika
- Apfelkopf
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runde, apfelförmige Oberschädelform wie beispielsweise beim Chihuahua
B
- Befederung
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Die Befederung beim Hund beschreibt das langes Haar an Ohren, Brust, Beinen und Rute. Typisch z.B. für den Persischen Windhund (Saluki).
- Behang
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Als Behang bezeichnet man herabhängende Ohren, typisch für einige Jagdhunde (z.B. auch den Dackel).
- Belegen
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Hündin decken lassen
- Birkauge
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Ein Birkauge beschreibt unterschiedlich pigmentierte Bereiche der Iris, die unpigmentierten erscheinen dabei weiß; häufig bei gefleckten Hunden wie Dalmatiner, Deutsche Dogge sowie bei merlefarbenen. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit.
- Black and Tan
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Black and Tan beschreibt bei Hunden eine Fellfarbe und bedeutet zweifarbig: schwarz und loh (rotbraun). Rassetypisch ist diese Farbe z.B. beim Rottweiler, beim Deutschen Pinscher oder dem Dobermann.
- Blau
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Blau als Fellfarbe bei Hunden bezeichnet im allgemeinen eine anthrazitgraue bis stahlblaue Farbe, die durch das Dilute-Gen bedingt ist. Dieses Gen führt zu einer Aufhellung der Intensität der Fellfarbe.
- Blesse
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Als Blesse bezeichnete man bei Hunden (wie auch anderen Tieren) eine weiße oder hellere Zeichnung des Fells, normalerweise in Form eines Streifens von der Stirn bis zur Schnauze.
- Brachycephalie
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Die Brachycephalie beschreibt eine Deformation des Schädels, bei der die Schnauze im Vergleich zum Hirnschädel sehr kurz ist, man spricht auch von Kurzköpfigkeit bzw. Rundköpfigkeit. Diese angeborene Verformung kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Betroffene Rassen sind: Mops, Englische Bulldogge, Französische Bulldogge, Boston Terrier, Boxer, Malteser, Shih-Tzu, Pekinese, Chihuahua, King-Charles-Spaniel und der Yorkshire-Terrier.
- Brand
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Der Brand beschreibt bei dunkelfarbenen Hunden die helleren Abzeichen an Augen, Schnauze und Körperunterseite, z.B. bei schwarz-braunen Dachshunden oder der Brandlbracke.
C
- Cadenetten
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Cadenetten bezeichnet verfilzte Haarsträhnen, auch Zotten oder Schnüre genannt.
- Charbonnage
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Charbonnage (auch Berußung oder Wolkung genannt) beschreibt eine Fellfarbe bei Hunden, bei der die einzelnen (helleren) Haare eine dunkle Spitze haben. Dadurch entsteht der Eindruck, als habe man dem Hund mit berußter Hand über das Fell gestrichen.
D
- Decke
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Die Decke ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit der Fellfarbe eines Hundes verwendet wird, und beschreibt die Farbe des gesamten Rückens. Z.B. rot mit schwarzer Decke.
- Decken
-
begatten
- Deckhaar
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Das Deckhaar des Hundes ist das Fell, das die Farbe bestimmt. Es ist meist länger als die Unterwolle (so diese vorhanden ist).
- Dolichocephalie
-
Der Begriff Dolichocephalie beschreibt bei Hunden eine besondere Kopfform, bei der die Schnauze im Vergleich zum gesamten Schädel sehr schmal und lang ist, v.a. bei Collies und Windhunden.
- Drahthaar
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Drahthaar beschreibt ein kurzes, relativ hartes und dichtes Deckhaar, meist mit Bart am Fang, wie z.B. beim Schnauzer.
F
- Fahne
-
Die Fahne beschreibt die langen, herabhängenden Haaren an der Unterseite der Rute aber auch den Beinen oder Ohren.
- Fährte
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Die Fährte beschreibt die auf dem Boden hinterlassenen „Fußabdrücke“ (siehe auch Mantrailing)
- Fang
-
Der Fang ist die Schnauze des Hundes
- FCI
-
Fédération Cynologique Internationale; in Kontinentaleuropa, Lateinamerika und Teilen Asiens maßgeblicher Hundezuchtverband
- Federn
-
Als Federn bezeichnet man die halblangen, fransenartigen Haare auf der Rückseite der Beine eines Hundes, wie z. B. bei Settern.
- Field Trial
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(Arbeitsprüfung im Felde) ist eine jagdliche Prüfung für Hunde, bei der diese Wild apportieren
- Flanken
-
Die Flanken eines Hundes beschreiben die seitliche Bauchregion.
G
- Gangwerk
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Beim Gangwerk ist die natürliche Bewegungsweise des Hundes, meist im Trab, gemeint.
- Gebäude
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Als Gebäude bezeichnet man den Körperbau des gesamten Hundes.
- Geläut
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Der Begriff Geläut beschreibt das Bellen der jagenden Hundemeute (typisch für den Beagle).
- Gestromt
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Der Begriff "gestromt" beschreibt eine Fellzeichnung mit dunkleren Querstreifen auf hellerem Fell, ähnlich wie beim Tiger, aber nicht so auffällig
- Getigert
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Fellfarbe: tigerartige, unregelmäßige Farbflecken auf andersfarbigem Fell
- Glasauge
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Das Glasauge beim Hund beschreibt ein helles Auge mit pigmentloser Iris. Das Auge erscheint weiß.
H
- Halsung
-
Halsband
- Hängen
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Das Hängen beschreibt den Zustand während des Deckakts, bei dem der Penis des Rüden in der Vagina der Hündin verankert ist.
- Harlekin
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Verschiedene Fellfarben einiger Hunderassen, z. B. Beauceron, Deutsche Dogge, Pudel. Das Erscheinungsbild wird in den Rassestandards jeweils festgelegt.
- Hasenpfote
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Die Hasenpfote beim Hund beschreibt eine ovale, flache Pfote, z.B. beim Tibet-Spaniel.
- Hinterhand
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auch Hinterlauf: hinteres Bein des Hundes
- Hitze
-
Die Hitze (auch Läufigkeit) beschreibt die Zeit, in der die Hündin empfangsbereit ist und gedeckt werden kann.
- Hosen
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Die Hosen oder auch die Behosung des Hundes sind die langen, z.T. buschigen Haare an der Rückseite der Oberschenkel, z.B. beim Schäferhund oder beim Chow-Chow.
- Hound
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Jagdhund, der Wild selbständig verfolgt und stellt
K
- Katzenpfote
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Die Katzenpfote beim Hund ist eine runde, geschlossene Pfote mit gewölbten Zehen
- Keulen
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Oberschenkel der Hinterbeine beim Hund
- Kippohr
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Ein Kippohr beschreibt ein aufrecht stehendes Ohr, dessen Spitze nach vorne abkippt, z.B. beim Collie.
- Knopfohr
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Das Knopfohr ist hoch angesetzt und fällt nach vorne, sodass die Ohrspitze am Kopf anliegt.
- Körung
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Auswahl, Begutachtung von Zuchttieren
- Kruppe
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Die Kruppe beschreibt das Körperteil zwischen Kreuzbein, den ersten 4 Schwanzwirbeln und Hüfthöcker des Beckens
- Kupieren
-
Unter Kupieren versteht man die operative Entfernung von einigen Schwanzwirbeln beim Hund und die Verkleinerung der Ohren. In vielen Ländern Europas ist das Kupieren bei Hunden mittlerweile verboten, in der Schweiz seit 1997, in Deutschland seit 1987 (Ohren) und 1998 (Schwanz), in Österreich seit 2000. Bei rein jagdlich geführten Hunden ist das Kupieren der Rute erlaubt.
L
- Lauf / Läufe
-
Bein, Beine des Hundes
- Läufigkeit
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Hitze, Brunstzeit der Hündin. Der Zeitraum zwischen zwei Läufigkeiten variiert zwischen 4 Monaten und einem Jahr
- Laut geben
-
bellen
- Lefzen
-
Lippen
- Listenhund
-
Hund einer Rasse, die in Rasselisten verzeichnet ist
- Lohfarbe, loh
-
Die Lohfarbe ist in der Regel ein helles Rotbraun, kann aber auch ein goldener oder mahagonifarbener Farbton sein.
M
- Mantel
-
Fellfarbe: Farbverteilung im Fell, der meist dunkle Farbfleck liegt wie ein Decke auf dem Rücken des Hundes
- Maske
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Die Maske eine Hundes ist der dunkler pigmentierte Fang oder ganzer Gesichtsschädel, typisch etwa die dunkle Maske beim Mops.
- Merle
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Merle bezeichnet eine Fellfarbe für die das Merle-Gen verantwortlich ist. Bei dieser Farbvariation ist die Grundfarbe des Fells nicht mehr einheitlich verteilt, sondern tritt als Marmorierung auf hellem Untergrund auf. Besonders verbreitet ist Merle in der Colliezucht. Das Merle-Gen führt - neben einem größeren Weißanteil im Fell - unter Umständen auch zu gesundheitlichen Problemen, daher ist von der Verpaarung zweier Merle-Gene-Träger abzuraten.
- Mesocephalie
-
Die Mesocephalie beim Hund beschreibt eine zum Hirnschädel proportionale Schnauzenlänge, wie sie bei den meisten Hunderassen vorkommt.
N
- Nasenschwamm
-
Der Nasenschwamm ist der vordere haarlose Teil der Hundenase.
- Nickhaut
-
Die Nickhaut - auch "drittes Augenlid" genannt - bezeichnet beim Hund die zusätzliche Bindehautfalte im inneren Augenwinkel.
P
- Pfeffer und Salz
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oder auch pfeffer-salz ist eine Fellfarbe von Hunden, wo das dunkle Deckhaar helle Haarspitzen aufweist, sodass die Fellfarbe insgesamt grau-schattiert, grau-meliert wirkt, z.B. beim Schnauzer.
- Platten
-
Platten bezeichnen eher großflächige andersfarbige Fellflecken, z.B. beim Landseer.
R
- Rasse
-
Als Hunderasse bezeichnet man eine genetisch abgegrenzte, über einen Rassestandard definierte und systematisch gezüchtete Hundepopulation.
- Rassehund
-
individueller Hund, der nachweislich einer bestimmten Rasse angehört.
- Rauhaar
-
Haarform; mittlellang, rau, harsch, sehr wärmeisolierend und wasserabweisend; drahtartig
- Rosenohr
-
Beim Rosenohr ist das innere Ohr ist auf der Rückseite nach innen gefaltet, der obere Rand rückwärts und vornüber gebogen, das Innere der Ohrmuschel ist so teilweise sichtbar. Typisch für okzidentale Windhunde und Englische Bulldoggen.
- Rüde
-
männlicher Hund
- Rudel
-
Sozialgemeinschaft von Hunden
- Rute
-
Schwanz des Hundes
S
- Sattel
-
Fellfarbe: Großer dunkler Fleck auf dem Rücken auf hellerem Hintergrund
- Schecke
-
Fellfarbe: mehrfarbiger Hund, dessen Mantel in kleinere Inseln oder Flecken unterteilt ist
- Scherengebiss
-
Beim Scherengebiss liegen die Unterkieferschneidezähne knapp hinter den Schneidezähnen der Oberkiefers
- Schimmel
-
Fellfarbe: weißgrundiges Fell mit kleinen, verschwommenen Flecken
- Schlag
-
Hundepopulation innerhalb einer Rasse, die sich von anderen Hunden derselben Rasse in bestimmten Merkmalen unterscheidet.
- Schnüren
-
Gangart, bei der die Pfoten in einer geraden Linie hintereinander den Boden berühren
- Schussfest
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ein Hund, der bei Abgabe eines Schusses nicht erschrickt, ist schussfest (wichtig z. B. bei Jagd- oder Diensthunden)
- Spurlaut
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Hetzlaut des Hundes auf der Spur, ohne dass die Beute sichtbar sein muss, Spurverfolgungsbellen; auch als Adjektiv: "Der Hund ist spurlaut"
- Standlaut
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der Laut, den der Jagdhund äußert, wenn er vor dem gestellten Wild steht
- Stichelhaar
-
Haarform; raues hartes mäßig langes wirres Haar
- Stichelung
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Die Stichelung beschreibt eine Fellfarbe, bei der einzelne weiße Haare auf dunklem Hintergrund aufscheinen, z.B. beim Rauhaardackel.
- Stockhaar
-
das ursprüngliche Haarkleid des Hundes/des Wolfes, mit dichter Unterwolle und mittellangen Grannenhaaren als Deckhaar
- Stop / Stopp
-
Der Stopp beschreibt den Stirnansatz zwischen Schädel und Nasenbein, also etwa die Augenpartie
T
- Tan
-
Tan ist die englische Bezeichnung für lohfarben und beschreibt eine gelbbraune, hell rotbraune (loh) Fellfarbe
- The Kennel Club (KC)
-
Wichtigster Zuchtverband in Großbritannien; ältester Hundezuchtverband der Welt.
- Totverbeller
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ein Jagdhund, der vor dem verendeten Wild Laut gibt, bis sein Hundeführer bei ihm ist
- Tricolor, Trikolor
-
Fellfarbe: dreifarbig, deutlich voneinander abgegrenzt
- Trimmen
-
Trimmen (aus dem englischen stutzen, nachschneiden) bezeichnet bei Hunden das Auszupfen von Haaren aus dem Fell mit den Fingern oder mit dem Trimmmesser. Einige Hunderassen, vor allem Terrier, mit rauhaarigem Fell, z. B. der Airedale-Terrier werden regelmäßig (alle 3-4 Monate) getrimmt.
- Trocken
-
dünne Haut, fettarmes Unterhautbindegewebe, so sind Muskeln, Sehnen und Knochenvorsprünge erkennbar
- Tulpenohr
-
aufrecht getragenes Ohr mit abgerundeter Ecke, leicht nach vorn gebogene Kante (wie das Blütenblatt einer Tulpe), z. B. bei der Französischen Bulldogge
Ü
- Überbiss
-
die Schneidezähne des Oberkiefers überragen die des Unterkiefers
U
- UKC
-
United Kennel Club, grösster und ältester Zuchtverband ausserhalb von KC, AKC und FCI. Vor allem in Nordamerika tätig.
- Unterwolle
-
Die Unterwolle beschreibt bei Hunden mit einem "doppelten Fell" das dichte, weiche Fell unter dem Deckhaar.
V
- Vorbiss
-
die Schneidezähne des Unterkiefers stehen vor denen den Oberkiefers
- Vorderhand / Vorderlauf
-
vorderes Bein des Hundes
W
- Wamme
-
Die Wamme bezeichnet eine von der Kehle bis zur Brust oder dem Bauch herabhängende Hautfalte mit reichlich Fettgewebe, typisch z.B. beim Bluthund.
- Welpe
-
Junghund bis etwa zum zweiten Lebensmonat
- Werfen
-
von Wurf: gebären
- Wesenstest
-
Prüfung des Verhaltens in standardisierten Situationen, als Teil der Ankörung oder als gesetzlich vorgeschriebene Voraussetzung für die Haltung von Listenhunden.
- Widerrist
-
Der Widerrist ist an der Schulter der höchste Punkt der Rückenlinien. Die Größe eines Hundes wird mit der Widerristhöhe, bzw. der Schulterhöhe angegeben.
Z
- Zangengebiss
-
Beim Zangengebiss stehen die Schneidezähne von Ober- und Unterkiefer genau aufeinander.